
Die Geschichte der Stadt Völklingen
822:
Eine Urkunde vom 27. Oktober 822, in der der Name Völklingens zum ersten Mal erwähnt wurde, bezeugt einen mehrtägigen Aufenthalt Kaisers Ludwigs des Frommen dort. Daraus lässt sich folgern, dass der Ort zu dieser Zeit eine Infrastruktur besaß, die eine Unterbringung und Verpflegung des Kaisers und seines Gefolges ermöglichte.
Hier eine (leider sehr schlechte) Kopie der Original-Urkunde:

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999:
In einer kaiserlichen Urkunde wurde Völklingen zum zweiten mal erwähnt.
Erst in diesem Jahr wurde Saarbrücken erstmals erwähnt. 1123 nannten sich die Grafen vom unteren Saargau zum ersten mal nach ihrer neuen Burg „Grafen von Saarbrücken“. Völklingen war eine Zeit lang das Kerngebiet der entstehenden Grafschaft Saarbrücken, musste jedoch seine Vorrangstellung an Saarbrücken, dem Sitz der Grafen abtreten. Immerhin blieb es als Dorf, Hof und Pfarrei einer der bedeutendsten Orte der Grafschaft.
Aus dem ursprünglichen Königshof entwickelte sich der sog. „Völklinger Hof“, der historische Vorläufer der späteren Amtsbürgermeisterei Völklingen. Das Zentrum des Hofes, die „freie Hofstatt“, befand sich zwischen der heutigen Moltkestraße und der Hofstattstraße, während sich das Dorf unterhalb der Karl-Janssen-Straße zur Saar hin entwickelte. In dieser Hofstatt hatte der Meier seinen Sitz.
Der Völklinger Hof verfügte bis zum Jahr 1518 über eine eigene Hochgerichtsbarkeit mit weitgehenden Machtbefugnissen. Zum Bezirk zählten außer den Dörfern des Hofes der Warndtwald mit den Ortschaften St. Nikolaus, Gensbach, Emmersweiler, Diesen, Überherrn, Linsler- und Überherrner-Hof, Spittel, Diefenthal und Differten sowie bis 1466 die Abtei Wadgassen mit den Dörfern Werbeln, Schaffhausen, Hostenbach und Spurk. Der Galgen für die Todeskandidaten des Völklinger Hofes stand in Völklingen, während die zum Tode verurteilten Bewohner der übrigen Dörfer auf dem Wehrdener Galgenberg hingerichtet wurden.
Die Geschichte der Pfarrei Völklingen dürfte ebenfalls ins frühe Mittelalter zurückreichen. Der Schutzpatron der ersten Pfarrkirche „St.Martin“ war der fränkische Nationalheilige, und Kirchen, die seinen Namen trugen, sind in der Regel im 6. oder 7. Jahrh. entstanden. Der erste erwähnte Pfarrer von Völklingen war sein gewisser Godelmann im Jahre 1290. Die Martinskirche stand – in verschiedenen Bauformen – im Kern des alten Dorfes an der Saar.
1080:
Der Bischof von Metz belehnt den Grafen von Saarbrücken mit Völklingen (LI.S.19)
1140:
Erste Erwähnung Völklinger Namen in einer Urkunde:
Es sind dies die Bauern Hermann, Hertwich und Folmar, die neben den freien Ritter Guntram, Gottfried der Rote (rufus) und Wilhelm von Ihn (de Inna), den Ministerialen Bertold der Weiße (albus), Bertolf der Schwarze (niger) und Hermann sowie einigen Bauern aus Bous als Zeugen auftreten. In der Urkunde wird ein Streit zwischen dem Kloster Wadgassen und Walter von Siersberg um die Wassernutzungsrechte bei Bous zugunsten des Klosters beigelegt.
(Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, 1. Band, Coblenz 1860, Nr. 521)
1141:
Ezzelo de Folkelingen wird auf einer Urkunde als Zeuge genannt (LII. S.13)
1150:
Der erste namentlich erwähnte Bewohner Völklingens ist ein gewisser Erlo, der um 1150 als Zeuge genannt wird.
Nach und nach tauchen die Dörfer des Hofgebietes aus dem Dunkel der Geschichte auf:
1234 Wehrden ::: 1280 Geislautern ::: 1333 Fürstenhausen.
um 1200:
Bernhard, genannt „Glace“ belehnt mit 7 Pfund Geld auf den Zoll zu Folklingen (Einnahmen der Fähre nach Fürstenhausen).
um 1212:
Gervalcus de Volkelinga bei den Unterzeichnern einer Schenkungsurkunde, in der Graf Heinrich von Zweibrücken dem Kloster Fraulautern seinen Besitz in Reisweiler (Reisbach) schenkt. (L. Nr.204)
1266:
Graf Simon von Saarbrücken bewilligt Herrn Friedrich, genannt „Coffle“ und dessen Leuten zu Gennewilre und Cinkwilre Holzrechte in seinen dortigen Wäldern, die zur curia de Folchelinges gehören. – Gennweiler* und Zinkweiler sind untergegangene Orte. Zinkweiler lag bei Illingen. Die Lage von Sinnweiler ist ungeklärt. (LIV. 2180)
*Gennweiler ist nicht untergegangen, Gennweiler liegt heute praktisch in Illingen.
1270:
Ritter Cofle von Saarbrücken, Vasall des Grafen Simon von Saarbrücken, erhält jährlich u.a. ein Försterschwein aus Folkelinges. Diese Urkunde wird 1275 erneuert. Dort heißt der Hof Folklinga. (LIV. 2504)
1282:
Graf Simon von Saarbrücken hat den Treffueguerni belehnt mit 25 Pfund „uff der Steuer zu Folklingen“. (L. Nr. 606)
1289:
Erwähnung: Hertwig, weiland Schultheiß in Wolkelinga. (LV. 1660)
um 1290:
Erw. Pfarrer Godelmann in Wolkelinge, wahrscheinlich ein Wadgasser Mönch. (LV.1785)
1293:
Herr Bernhard Glace besitzt ein Lehen von 2 Pfund aus dem Zoll in Folkelingen und muß dafür Jahr und Tag in Saarbrücken Burghut tun. (L. Nr. 729)