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Albert-Einstein-Gymnasium : Völklingen im Wandel

Albert-Einstein-Gymnasium

1900:
Gründung einer Privatschule durch Dr. Stecker. (LXXXIV.)

13. Februar 1902:
In Völklingen wird durch den Gemeinderat beschlossen, die bestehende Privatschule des Dr. phil. Strecker zu einem Realgymnasium auszubauen. Das Vorhaben wird wenige Tage später durch die königliche Regierung in Trier zunächst angezweifelt, man befürchtet Völklingen könne die Kosten nicht tragen. Völklingen war in den Augen der Regierung noch nicht soweit ein Realgymnasium zu gründen. Doch man hielt in Völklingen am Vorhaben fest.

Die Leitung wurde an den Oberlehrer Dr. phil. Johannes Keese vom Gymnasium in Bremerhaven übergeben.

Untergebracht war die Schule zu Ostern 1902 in einem alten Gebäude, das einst als Gerichtsraum diente und nutzte Zeitgleich einen Saal und ein Zimmer als Direktorenzimmer in der gegenüberliegenden Volkshochschule. Das Gebäude lag in etwa dort, wo heute die Karl-Janssen-Straße und die Hohenzollernstraße zusammenführen.

Schülerbestand 1902-03: 42 (LXXXIV.)

Ein altes, einstöckiges Haus beherbergte 1902 das erste Völklinger Gymnasium in Entwicklung. (Foto: HKW)
Ein altes, einstöckiges Haus beherbergte 1902 das erste Völklinger Gymnasium in Entwicklung. (Foto: HKW)

1903:
Gegen Ostern: Umzug in ein den Bedürfnissenentsprechendes Gebäude in der Rathausstraße 15a. Im Herbst konnte man bereits einen dahinterliegenden Neubau beziehen. Später dienten die Gebäude als Volks- und Berufsschule. 1975 wurden sie im Rahmen der Stadtkernsanierung abgerissen. (I. & LXXXIV.)

Das alte Gebäude des Gymnasiums (1903-1904), das danach als Volksschule und Bezirksberufsschule diente. 1975 wurde es im Rahmen der Stadtkernsanierung abgerissen. (Foto: HKW)
Das alte Gebäude des Gymnasiums (1903-1904), das danach als Volksschule und Bezirksberufsschule diente. 1975 wurde es im Rahmen der Stadtkernsanierung abgerissen. (Foto: HKW)

1904:
Auf Beschluss des Gemeinderates werden keine staatlichen Förderungen beantragt. (LXXXIV.)

Schülerbestand 1904-05: 115 (LXXXIV.)

1907:
25. Februar: Die Regierung erkennt die Schule als Realprogymnasium an, es folgt der Beschluss der Gemeinde Völklingen zum Bau eines Schulgebäudes. (LXXXIV.|Schulwebseite)

17. Juni: Baubeginn

6. August 1907:
Grundsteinlegung des heutigen Altbaus. (LXXXIV.)

Das neu erbaute Realprogymnasium in der heutigen Hohenzollernstraße. (Sammlung des HKW)
Das neu erbaute Realprogymnasium in der heutigen Hohenzollernstraße. (Sammlung des HKW)

August 1909:
Fertigstellung und Einweihung des Gebäudes, das neben einer Turnhalle auch um eine stattliche Aula verfügt. Die in der Aula aufgestellte Orgel konnte durch eine Spende von 15.000 Mark zur freien Verfügung der Firma Röchling finanziert werden. (LXXXIV.)

August 1909:
Umzug in das neue Gebäude. (LXXXIV.)

1909:
Die höhrere Mädchenschule nutzt nach Beschluss der Gemeindevertretung ungenutzte Räumlichkeiten des Knabengymnasiums mit. Es wurden Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie im ersten Stockwerk abgetrennt. Dieser Zustand hatte bis 1928 Bestand. (LXXXIV.)

Schülerbestand 1909-10: 221 (LXXXIV.)

3. April 1911:
Anerkennung als Realgymnasium; Merkmale: 13-jährige Schulzeit
Sprachenfolge:
Latein als Grundlage, 8 Stunden in Klasse 5 und 6
Französisch als 2. Fremdsprache in Klasse 7
Englisch als 3. Fremdsprache in Klasse 8 (Schulwebseite)
Der Schülerbestand wird mit 253 in 9 Klassen angegeben. (LXXXIV.)

Alte Ansicht des Realgymnasiums in Völklingen
Alte Ansicht des Realgymnasiums in Völklingen

1913:
Die vier Gemälde, die sich bis heute in der Aula befinden, werden der Schule übergeben. (LXXXIV.)

Erster Weltkrieg:
Aula und Turnhalle waren vom Roten Kreuz als Lazerett belegt. Äußerlich war der Schulbetrieb normal, doch Trauerfeiern, Kriegssammlungen und der landwirtschaftliche Hilfsdienst beanspruchten Schüler und Lehrkräfte sehr.
Gefallen sind 38 Lehrer und Schüler, denen später ein Ehrenmal gesetzt wurde. Es befindet sich bis heute direkt hinterm Hauptportal des alten Schulgebäudes. (LXXXIV.)

1918: Die Villa war Wohnsitz des Direktors. (Sammlung Ganster)
1918: Die Villa war Wohnsitz des Direktors. (Sammlung Ganster)

1923:
Umwandlung in ein Reformrealgymnasium. Statt wie zuvor Latein ist nun Französisch erste Fremdsprache, dies und weitere organisatorische Änderungen hatten zur Folge, dass die Unterstufe aller drei angebotenen Schulformen (Gymnasium, Realgymnasium und Oberrealschule) sich nicht unterschieden und erst ab dem ca. 12. Lebensjahr differenzierten. (LXXXIV.)

1928-29:
Schülerbestand: 417 (LXXXIV.)

1932:
GREGOR SEYFRIED löst DR. PHIL. JOHANNES KEESE als Schulleiter ab. (Schulwebseite)

1935:
Einweihung des Ehrenmals für die gefallenen ehem. Lehrer und Schüler des Gymnasiums: Zwei Namenstafeln erinnern an die durch die Schule zu bekagenden Opfer. (LXXXIV.)

Ab 1935:
Umbenennung in „Städtische Oberschule für Jungen“.
Nach der Saarabstimmung und dem Ende der Völkerbundzeit 1935.
Übernahme der inneren und äußeren Umgestaltung der Schulen, wie sie im übrigen Deutschen Reich durch die Nationalsozialisten (ab 1933) durchgeführt worden war.

Merkmale:
12-jährige Schulzeit Teilung in der Oberstufe in einen naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig und in einen sprachbetonten Zweig
Verstärkte ideologische Ausrichtung der Schule im Sinne der Nationalsozialis-ten: Änderung der Stundentafel zugunsten der Leibesübungen, der deutsch-kundlichen Fächer und seit 1937 Einführung der neuen Fächer Rassenkunde und Geopolitik
(Schulwebseite) Jüdischer Schüler mussten nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich die Schule verlassen, darunter ein gewisser F. Lieser. Er müsste Ende 1935 mit seinen Eltern Völklingen verlassen um nach Frankreich zu emigrieren. 1942 wird er in Le Pux von der Gestapo festgenommen, im November 1942 vom Lager Dransy nach Auschwitz deportiert wo er am 17.11.1942 umkam. Er wird auf dem Ehrenmal der Schule für Gefallene und Opfer der zwei Kriege nicht genannt. Erinnern kann man sich erst seit 2013 an ihn: Für ihn wurde vor dem Hauptportal der Schule ein Stolperstein verlegt. (LXXXV.)

Stolperstein zum Gedenken an Fritz Lieser vor dem AEG. © Andreas Hell
Stolperstein zum Gedenken an Fritz Lieser vor dem AEG. © Andreas Hell

1936:
Von 502 Schülern der Anstalt sind am 3. November 1936 319 dem Jungvolk, 170 der Hitlerjugend und 7 der SS bzw. SA angehörig. (LXXXV.)

1937-38:
Die Schule wird nach dem 1923 im Ruhrkampf wegen Sabortage hingerichteten Freikorpskämpfer in Schlageterschule umbenannt, der bei der NSDAP als Märthyrer galt nach dem er 1923 im Ruhrkampf wegen Sabotage von der französischen Besatzungsmacht hingerichtet worden war). Auch der Lehrplan wurde nach und nach angepasst, so wurden schnell Leibesübungen ein wichtiger Punkt im Stundenplan des Knabengymnasiums. Bereits ab 1937 wurden auch Fächer wie Rassenkunde in Anbindung an Biologie und Geopolitik in Anbindung an Erdkunde unterrichtet. Die politischen Hintergründe dieser neuen Fächer liegen mit der Verschärfung des Antisemitismus und der Rechtfertigung von Expansion und Krieg auf der Hand. (LXXXV.)

1939:
JULIUS PENTZ löst GREGOR SEYFRIED als Schulleiter ab. (Schulwebseite)
Evakuierung Völklingens bis 1940. (LXXXIV.)

1939-1945 (2. Weltkrieg):
Beeinträchtigung des Schulalltags durch:

Einberufung von Schülern und Lehrern zum Wehrdienst
Dienst von Schülern als Luftwaffenhelfer
nächtliche Luftangriffe und
zeitweilige Schließung der Schule. (Schulwebseite)

85 Abiturienten fallen, 19 werden vermisst: Die traurige Bilanz allein unter den Abiturienten des Gymnasiums. (LXXXIV.)

1944:
Evakuierung Völklingens bis 1945. (LXXXIV.)

1945:
Nachdem die Schule zeitweise geschlossen war, wurde sie im Oktober wieder eröffnet.
Im November hatte die Schule schonwieder 14 Klassen mit 492 Schülern vorzuweisen. Doch es mangelte an Lehrkräften: Man verfügte lediglich über 6 Lehrer und 2 Religionslehrer. (Schulwebseite)

1946:
JOSEF KLAGES löst JULIUS PENTZ als Schulleiter ab.
Wiederaufnahme der Sprachenfolge eines Realgymnasiums: Latein, Französisch, Englisch (Schulwebseite)

1950:
Die Schule, inzwischen als „Städtischen Realgymnasiums Völklingen“ benannt, wird durch das Land* übernommen. Die Schülerzahlen steigen. (LXXXIV.)
PAUL QUIRIN löst JOSEF KLAGES als Schulleiter ab. (Schulwebseite)
*Gemeint ist wohl der Saarstaat, der später zum Bundesland der Bundesrepublik wurde. (LXXXV.)

1951-52:
Schülerbestand: 555 (LXXXIV.)

1954:
HEINRICH KUHN löst PAUL QUIRIN als Schulleiter ab. (Schulwebseite)

1959/60:
Errichtung eines Erweiterungsbaus mit naturwissenschaftlichen Funktionsräumen. (LXXXIV.)

Der sog. "Anbau" im Jahr 2002. (Foto: Hell)
Der sog. „Anbau“ im Jahr 2002. (Foto: Hell)

 

1965:
Einrichtung der Zweigstelle in der Schubertstraße, 2015 befindet sich hier die städtische Kindertagesstätte. (Schulwebseite)

1968:
Mit 1548 Schülern in 47 Klassen ist das Gymnasium die größte Schule im südwestdeutschen Raum. (Schulwebseite)

1969:
Die Schülerzahlen fordern eine weitere Erweiterung der Kapazitäten, der sog. „Neubau“ an der Heinestraße wird fertiggestellt und eingeweit. Die Schule verfügt nun über zwei Turnhallen.
Errichtung eines 3. Gymnasiums im Völklinger Raum, des Realgymnasiums Geislautern (heute Warndt-Gymnasium).
Einführung eines NL-Zweiges: Latein als 1. Fremdsprache bis Klasse 11 (Abitur mit Großem Latinum) und naturwissenschaftlicher Schwerpunkt. (Schulwebseite)

Der Neubau, die Grundsteinlegung erfolgte 1969. (Foto: Hell 2000)
Der Neubau, die Grundsteinlegung erfolgte 1969. (Foto: Hell 2000)

1970:
WERNER ARMBRUST löst HEINRICH KUHN als Schulleiter ab. (Schulwebseite)

Seit 1971/72:
Das Knabengymnasium wird zur gemischten Einrichtung: Von nun an werden auch Mädchen am Realgymnasium unterrichtet. (LXXXIV.)

1978:
Einführung der Reformierten Oberstufe und Übergang zum Kurssystemim Saarland (Schulwebseite)

1990:
HILDEGARD REDICKER löst WERNER ARMBRUST als Schulleiter ab, die erste Frau in diesem Amt an dieser Einrichtung. (Schulwebseite)

1992:
Übernahme der Schulträgerschaft durch den Stadtverband Saarbrücken. Aus dem Staatlichen Realgymnasium Völklingen wird das Realgymnasium Völklingen im Stadtverband Saarbrücken. (Schulwebseite)

Der heutige Altbau, die Grundsteinlegung erfolgte am 6. August 1907. Der Bau erfolgt nach den Plänen des Architekten Lennarts aus Frankfurt a. M.. (Foto: Hell )
Der heutige Altbau, die Grundsteinlegung erfolgte am 6. August 1907. Der Bau erfolgt nach den Plänen des Architekten Lennarts aus Frankfurt a. M.. (Foto: Hell )

 

Das Albert-Einstein-Gymnasium in der Hohenzollernstraße. (Foto: Hell )
Das Albert-Einstein-Gymnasium in der Hohenzollernstraße. (Foto: Hell )

2001/2002:
Einführung des achtjährigen Gymnasiums im Saarland. (Schulwebseite)

Das Albert Einstein Gymnasium Völklingen 2002 (Foto: Hell)
Das Albert Einstein Gymnasium Völklingen 2002 (Foto: Hell)

2002:
Umbenennung der Schule ab dem Schuljahr 2002/2003 in Albert-Einstein-Gymnasium.

Der neue Name ziert eine Wand am Hofeingang (Foto: Hell)
Der neue Name ziert eine Wand am Hofeingang (Foto: Hell)

Auswahl des Realgymnasiums als eine von zwei saarländischen Gymnasien als Modellschule für den Unterricht im Fach Informatik; Informatik ab Klasse 8 als Hauptfach anstatt der 3. Fremdsprache. (Schulwebseite)

2004:
Einrichtung der Freiwilligen Ganztagsschule in Kooperation mit dem Schülerzentrum des Bistums Trier „Grünes Haus“. (Schulwebseite)

Die Aula des AEG. (Foto: Hell)
Die Aula des AEG. (Foto: Hell)

2005:
WOLFGANG PFAFF löst HILDEGARD REDICKER als Schulleiterin ab. (Schulwebseite)

2013:
Verlegung eines Stolpersteins für Fritz Lieser vor dem Hauptportal der Schule (Siehe „Ab 1935“).

2014:
Für insgesamt 170.000 Euro hat der Regionalverband Saarbrücken als zuständiger Schulträger die Außenanlage des Albert-Einstein-Gymnasiums in Völklingen saniert. Im Rahmen einer Einweihungsfeier wurden die verschiedenen neuen Objekte unter Beteiligung zahlreicher Schülerinnen und Schüler offiziell in Betrieb genommen.

Sportlich: Schulleiter Wolfgang Pfaff und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (Foto: Regionalverband)
Sportlich: Schulleiter Wolfgang Pfaff und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (Foto: Regionalverband)
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