
Heidstock – ein junger Stadtteil

Dieser Stadtteil Völklingens ist heute noch eines der beliebtesten Wohngebiete der Mittelstadt.
Die Besiedlung des Heidstocks ist noch relativ jungen Datums. Erst mit der Industrialisierung des Völklinger Raumes im 19. Jahrhundert entstanden entlang der heutigen Gerhardstraße Werkswohnungen für Bergleute. Diese Straße, die immer noch den Kern des Stadtteiles darstellt, hieß ursprünglich „Judenpfad“ und war eine alte Verbindungsstraße von Völklingen zur Ritterstraße auf Püttlinger Bann.
Sein heutiges Aussehen verdankt der Heidstocks im wesentlichen einer regen Siedlungstätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Obwohl der Stadtteil Heidstocks eines der jüngsten Siedlungsgebiete Völklingens ist, findet sich hier eines der ältesten historischen Relikte der Mittelstadt, die Fliehburg aus spätrömischer Zeit. Bei Ausgrabungen in den letzten beiden Jahrhunderten wurden die Überreste der Fundamente freigelegt, ebenso fand man römische Münzen und Pfeilspitzen.

1742:
Zweimal in der Woche fuhr die Postkutsche von Saarbrücken über den Heidstocks nach Völklingen und weiter nach Saarlouis.
Um 1850:
Vermutlich um die Mitte des 19.Jahrhunderts entstand an der Gerhardstraße eine Ziegelei. Sie ist auf einer Karte von 1875 eingetragen. 1884 erwarb der Ludweiler Ackerer Eisenbarth die Ziegelei, stellte aber keine Ziegel mehr her.
1860:
Mit dem Anhauen des Wetterschachts „Rothstai“ an der Luisenthaler Pottaschdelle begann für den Heidstocks das Zeitalter des Bergbaues.
1865:
Der Rammelter Wetterschacht wurde 1530 Meter nordwestlich vom Albertschacht, auf dem Heidstocks angehauen. Er diente als Wetterschacht für das neue Beust-Flöz. (Teife 58,50 Meter)
1890:
Der ehemalige Rudolfschacht an der Gerhardstraße wurde angehauen und auf eine Tiefe von 330 Meter „niedergebracht“. Durch ihn bevölkerte sich der noch dünn besiedelte Heidstocks.
1912/13:
Unter der Gerhardstraße wurde der Durchbruch des Eisenbahntunnels in den Haarberg vollendet, ausgemauert und mit Kammern für Streckenwärter oder Gleisarbeiter versehen. Während des letzten Krieges diente der Tunnel als Luftschutzkeller.
1934:
Der Heidstock erhält einen Haltepunkt an der Köllertalbahn.
1930/31:
Der Rudolfschacht wurde stillgelegt und 1938 verfüllt. Auch der Rammelter Schacht wurde 1931 aufgegeben, und fünf Jahre später zugemauert. In den 60er Jahren wurde er verfüllt und abgedeckt.
1934:
Der Heidstock erhält einen Haltepunkt an der Köllertalbahn.

© Stadt Völklingen
1937:
Der Anna Schacht wurde 1937 abgeworfen und 1938 abgedeckt. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg war in diesen Gebäuden die Bergwerksmaschinenfabrik Saarland. Die Schließung der Fabrik und der Abriß der Gebäude erfolgte bis ca. 1960.
1943:
Eine umgebaute Scheune im Haus Karrenbauer diente als Kapelle.
1940

1948:
Die ehemalige Jugendherberge am Völklinger Stadion wurde als Grundschule eingerichtet.
1953:
Die Einweihung der neuen katholischen Pfarrkirche St.Paulus am 11.Oktober.

1954:
Die neue Grundschule konnte im Sommer bezogen werden.

1961:
Der Heidstocks zählt 4.613 Einwohner.
1965:
Einweihung der evangelischen Erlöserkirche am 28.März

1990:
Einwohnerzahl: 5053, davon 3378 Katholiken, 1310 Protestanten und 343 Anhänger verschiedener Bekenntnisse. 140 ausländische Mitbürger.

2011:
Bei einer Explosion wurde ein Einfamilienhaus zerstört. Auslöser war eine Paketbombe, es kam ein Mensch ums Leben.