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Lauterbach (Saar) - Der Stadtteil an Frankreich : Völklingen im Wandel

Lauterbach (Saar) – Der Stadtteil an Frankreich

Lauterbach an der Saar
Lauterbach an der Saar

Lauterbach wurde erst 1974 in die Mittelstadt Völklingen eingemeindet. Von viel Wald und Wiesen umgeben, ist Lauterbach ein ausgesprochen schönes Wohngebiet, hat aber trotzdem unter Umweltproblemen zu leiden. Der namensgebende Lauterbach ist verschmutzt, und die Abgase der Industrieanlagen im nahen französischen Carling machen den Bewohnern zu schaffen.
Die Gemarkung von Lauterbach war schon in römischer Zeit von Menschen bewohnt, wie zahlreiche Funde belegen. Doch begann erst Anfang des 18. Jahrhunderts eine dauerhafte Besiedlung mit der Errichtung einer Glashütte.

1707:
Am 11. Februar gestattete Graf Ludwig Craft von Nassau-Saarbrücken 10 Glasmachern, 2 Schürern und 3 Scheidhauern, sich im Warndtwald niederzulassen und eine Glashütte zu errichten. Sie und ihre Erben sollten von der Leibeigenschaft befreit sein und als freie Untertanen auch keinen Frondienst leisten müssen. Das Holz, das sie zum Unterhalt der Glashütte und zum Hausbrand benötigten, durften sie sich aus dem Warndtwald holen. Die neuen katholischen Ansiedler kamen von den Glashütten Creutzwald und Werbeln. Sie schlossen sich der Pfarrei Creutzwald an. Der neue Ort wurde nach dem Lauterbach benannt. Der erste Bestandteil des Namens läßt sich aus den mittelhochdeutschen „lutter“ in der Bedeutung „rein, klar, hell“ erklären.

1729:
Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Saarbrücken verweigerte zunächst die Verlängerung des Pachtvertrages für die Glashütte. Der Grund für diese Weigerung waren Beschwerden der gräflichen Forstverwaltung, die Lauterbacher Glasmacher würden zuviel Holz verbrauchen (bis zu 6 Klafter täglich). Außerdem wären sie häufig bei der Jagd angetroffen worden, obwohl das Jagdrecht ein gräfliches Privileg sei. Insgesamt werden die Glasmacher als „sehr schlecht civilisierte Leuthe die eine liederliche Lebensart haben und dem Trunk sehr ergeben sind“ geschildert. Die Folge war, daß an Michaelis die Glashütte stillstand. Doch auf Betreiben der herrschaftlichen Rentkammer wurde im September ein neuer Vertrag aufgesetzt weil diese große Einbußen durch einen Stillstand der Hütte befürchtete. Im Gegensatz zum Vertrag von 1707 wurde jedoch eine jährliche Höchstmenge von 800 Klafter Holz festgelegt.

ca. 2000 v.Chr.:
Steinhacke (gefunden von Robert Michels in der verlängerten Spitteler Straße)
gelochte steinerne Hammeraxt (gef. von Günter Kerner in der verlängerten Spitteler Straße)
Steinbeil (gef. von Karl und Peter Henne) ; (Quelle: Paul Ganster)

1730:
zählte Lauterbach 288 Einwohner

1756:
Der Saarbrücker Kammerrat Lex berichtet über den Ort: Das Dorf untersteht der Naussau-Saarbrückischen Landesherrschaft. Die Einwohner sind nicht leibeigen und zahlen kein Frongeld. Außer der Glashütte stehen noch 39 Häuser einschließlich 1 Mühle und 2 Hirtenhäuser. 5 Häuser sind ganz und 2 halb mit Ziegeln, der Rest mit Stroh und Schindeln gedeckt. Das Dorf ist eine besondere Meierei, der derzeitige Meier heißt Johannes Wickler. Er hat eine geschriebene Dorfordnung, die er jährlich der Gemeinde vorliest. Das Dorf hat nur einen fließenden Gemeindebrunnen, als Schwemme dient der Lauterbach. Bis auf den lutherischen Jäger sind alle Einwohner katholisch, die nach Creutzwald eingepfarrt sind. Es existieren weder Kirche noch Schule. Für die Kinder wird ein Winterschulmeister verpflichtet. Von den Untertanen ist nur einer mittelmäßig vermögend, die anderen sollen in schlechterem Vermögen stehen.

1767:
Der Vertrag mit den Glasmachern wurde zum letzten Mal verlängert. Die letzten Abrechnungsbücher der Glashütte stammen aus den Jahren 1787 bis 1790. Wegen Absatzschwierigkeiten nach dem Ausbruch der Französischen Revolution hat der Betrieb wohl Ende des 18. Jahrhunderts stillgelegt werden müssen.

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