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Wehrden - Das Fischerdorf an der Saar : Seite 6 von 9 : Völklingen im Wandel

Wehrden – Das Fischerdorf an der Saar

1820:
Oie erste Dampflok des europäischen Festlandes trifft auf dem Wasserweg nach 3 Monaten Fahrt in Wehrden ein. Sie kommt auf dem Wasserweg von Berlin, wo sie hergestellt wurde, weil englische Maschinen zu teuer waren. Gewicht 160 Zentner. Sie soll nach Zusammenbau laufen auf dem Friederiken-Schienenweg von der Grube Bauernwald durchs Frommersbachtal zur Saar. (Weiteres siehe Geislautern) (LVIII. S.73)

1820:
Wehrden zählte 400 Einwohner.

Sehr große Hungersnot aufgrund der schlechten Lebensbedingungen. Ein sehr geringes Angebot an Arbeitsplätzen ( in Wehrden die Mühle Quirin 3 Arbeiter, eine Schiffszimmerei und die Fähre). Eine Reihe von Familien wanderte aus wirtschaftlicher Not aus.

1822:
Wehrden zählte 476 Einwohner. (Stadtführer S.15)

1825:
Nach einer Aufstellung verfügt vom Landrat Dern waren nur 5 Familien des Ortes wohlhabend. Etwa 90% der Wehrdener Bevölkerung konnte sich mehr schlecht als recht von ihrer landwirtschaftlichen Produktion ernähren. Der karge Sandboden, das für die Landwirtschaft recht schwierige hügelige Gelände und die zum Teil weit auseinander liegenden Grundstücke erschwerten zudem die Arbeit auf dem Felde.

1829:
Vorsteher Hermann von Wehrden an den Völklinger Bürgermeister „Der Caspar Köstenbach Von dahier ist Erneut gütungt (gedingt) als pollyzey und Nachtwächter Vor die gemeinte Wehrden. Dafür Erhält der Selbe Von einem jeten Bürger Elf Mäsger Frucht, heißt das halb Korn und halb gärst Vor das Jahr 1829“
– Für die 95 schulpflichtigen Kinder von Wehrden, die bisher nach Völklinen zur Schule gehn, soll eine katholische Schule gebaut werden. (XLII. S.145)
Der Wehrdener Saarstollen oder Kanalstollen wird in Angriff genommen. Er soll die Geislauterner Kohle direkt zum Verladeplatz an der Saar bringen. Da jedoch die Geislauterner Eisenhütte und Lothringen als Abnehmer überwiegen, wird der Stollen (an der Ludweilerstraße) 1904 wieder aufgegeben.

1830:
Die Wehrdener Georg Hermann und Johannes Köhler an den Bürgermeister von Völklingen:
»Sie ihr Wohlgeboren zum Bericht, das Wir den Caspar Köstenbach dahier noch Mahl auf das nei angenommen und getüngt haben für Nachtwächter und pollizei der gemeinte Wehrden für das Jahr 1830. Dafür ist dem Köstenbach Ein gehalt Versprochen Vor obigen gesagte Nachtwächter und pollizei Rechtschaffen zu versehen Eine Suma Geld von zehen Sechs Thaler.» –
Anfang September des Jahres kommt der preußische Prinz Wilhelm durch Völklingen und Wehrden. Für Wehrden wird angeordnet:
Im Dorfe Wehrden sollte der Weg nicht allein ausgebessert, sondern auch frei und rein gehalten werden, damit er besonders an den Stellen, wo er schmal sei und an Häusern vorbeiziehe (in der unteren Schaffhauser Straße), kein Hindernis abwerfe. Ferner sei zu sorgen, daß auf den Gehöften und Plätzen von den Häusern alles ein wenig ordentlich arrangiert sei und nicht durch Unordnung und Unsauberkeit die Durchreisenden eine üble Idee von den Einwohnern bekämen.
An der Brücke im Orte Wehrden selbst (wo der Lennegraben oder das Floß die Schaffhauser Straße querte) sollte erstens wegen ihrer Solidität eine genaue Untersuchung gemacht und das Nötige gleich verbessert werden, dann sollte das Geländer gut versorgt und auf beiden Seiten der Brücke, besonders aber diesseits mit kräftigen Stangen die Flügel verlängert werden, damit kein Pferd oder dergleichen neben die Brücke Kommen könne …. Desgleichen sollte den Wehrdener Berg hinauf und auf der Ebnung, sowie jenseits des Hügels hinunter bis an die Grenzbrücke des Kreises Saarlouis (Rittersbach) der Weg auch repariert werden. (XLII. S.97ff)
»Wehrden, ein Dorf an der Saar, mit 1 Mühle, 59 Feuerstellen, 433 Einwohnern. Hier werden Flußschiffe von allen Gattungen gebaut». (Restorff S.948)

1833:
Im August meldet der Völklinger Bürgermeister an den Landrat: „Das Schulhaus von Wehrden ist aufgeschlagen und wird die kommende Woche unter Dach kommen.“

Wehrden hat 428 kath. Einwohner, 93 Schulkinder zw. 5 und 14 Jahren in 1 Klasse. Der erste Lehrer ist der Schulamts kandidat Johann Mertens aus Weiskirchen.

1834:
Wehrden zählte 55 Häuser mit 482 Einwohnern.
Die Schaffhauser Straße wurde neu angelegt.

1839:
Wehrden und Geislautern erbauten ein Gemeinsames Schulhaus in der Ludweilerstraße für ihre evangelischen Schulkinder.

1840:
Wehrden zählt 565 Katholiken und 122 Protestanten, also 687 Einwohner. (XLII. S. 164)

1843:
Eine Schöffenratssitzung in Völklingen beschließt den Bau einer neuen kath. Kirche, zu der die ganze Pfarrei, also auch Wehrden, Geislautern, Fürstenhausen und KlarenthaI beisteuern sollen. Die Wehrdener Schöffen stimmen dagegen. Sie wollen an den König ein Gesuch richten und die Erlaubnis erbitten, für Wehrden und Geislautern eine gemeinsame Kirche zu errichten. Der Plan wird jedoch abgelehnt, und Wehrden muß zum Kirchenneubau 3803 Taler und 5 Silbergroschen beitragen.
Es gibt in Wehrden 6 Wirtschaften. 8 Einheimische stehen auf der Säuferliste und haben keinen Zutritt zu Gasthäusern.

1849:
Wehrden hat 665 Einwohner, 545 Katholiken und 120 Protestanten. Die Wehrdener Schule zählt 80 kath. Kinder mit 1 Lehrer und 26 ev. Kinder mit 1 Lehrer (XLII. S. 148)

1858:
Wehrden und Fürstenhausen erhielten jeweils eine Druckfeuerspritze der Firma Joseph Beduwe aus Aachen. In Wehrden existiert also bereits eine Feuerlöschtruppe. (XIX)

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