
Wehrden – Das Fischerdorf an der Saar
1428:
Für Johann von Crichingen bedeutete die Wehrdener Fähre den Zugang zu seiner Püttlinger Herrschaft. In diesem Jahr wird ein Streit zwischen dem Crichinger und Graf Philipp I. von Saarbrücken um Fähre und Fischerei von Wehrden mit einem Vergleich beendet.
1430:
Lothringer, die sich im Krieg mit Saarbrücken befanden, zerstörten die Fähre. Jahrelang war keine Überfahrt mehr möglich.
1434:
Gegen Lieferung von Naturalien durfte Johann von Crichingen die Wehrdener Fähre benutzen. Für ihn bedeutete sie den Zugang zu seiner Püttlinger Herrschaft:
Erneute schriftliche Vereinbarung zwischen der Gräfin Elisabeth von Saarbrücken und Johann von Crichingen, dem Herrn von Püttlingen, wegen des Saarüberganges bei Wehrden. Es heißt darin:
Wegen der Fähre bei Wehrden ist beredt, daß die Fährleute die Amtsleute, Knechte und Diener, Boten und Hausgesind sowie die Hauswagen zu Püttlingen, die Johann von Crichingen gehören, übersetzen sollen. Dafür soll er ihnen jährlich in seinem Schlosse zu Püttlingen 1 Malter Korn, drei Ohm Wein, 60 Mutschen Brot, ein viertel Schwein oder einen Braten im Wert von 5 Schillingen geben. Die Dorfleute, die ihm, Johann von Crichingen Schafft, Zins, Landrecht usw. bringen, sollen dem Fährmann von jedem Wagen, der mit der Stange übergesetzt wird, 6 Pfennige geben, und 8 Pfennige, wenn mit dem Ruder gefahren wird. Die Wagen, die den Zehnten fahren, geben dem Fährmann einen Schilling.
Bei normalem oder niedrigem Wasser wurde die Fähre mit der Stange gedrückt, bei höherem Wasser mußte gerudert werden. (XL. S.12)
Um 1450:
Der Völklinger Hof erwarb die Fähre und verpachtete sie gegen die jährliche Zahlung eines Batzens. Die Fähre blieb bis 1799 im Besitz des Hofes.
1503:
Die Pest in der Völklinger Gegend.
1518:
Das Jahrgeding von Völklingen erwähnt, dass Wehrden und Geislautern. im Verlauf einer Fehde niedergebrannt wurden.
Bis zu diesem Jahr verfügte der Völklinger Hof über eine eigene Hochgerichtsbarkeit, die der Vogt nicht nur über die Dörfer des Hofes, sondern auch über Hostenbach, Werbeln, Schaffhausen, Spurk und den Warndt ausübte. Todeskandidaten aus den letztgenannten Orten wurden auf dem Wehrdener Galgenberg hingerichtet, während der Galgen für die Bewohner des Völklinger Hofes, also auch für die Wehrdener selbst, in Völklingen stand.
1524:
Das Jahrgeding von Völklingen nennt 8 Haushaltungen in Wehrden.
1542:
Die Türkeneinschatzung, liefert und die ersten aufschlussreichen Statistiken über Bevölkerungszahl, Berufsgruppen und Vermögensverhältnisse. Wehrden zählte 13 Haushalte mit etwa 60 Menschen.
1549:
Erwähnung einer herrschaftlichen Mühle am linken Rosselufer, auf der die Bewohner Wehrdens, Geislauterns und Fürstenhausens mahlen lassen mussten. Später ging die Mühle in den Besitz der Familie Quirin über. 1918 wurde ihr betrieb eingestellt, die Gebäude werden vom Sägewerk Riewer übernommen. Vor dem Dreißigjährigen Krieg existierte in Wehrden eine Kupferhütte im bereich der heutigen Autobahnbrücke zwischen der Rossel und der Ludweilerstraße. Nach dem Krieg lag die Geislauterner Hütte still.
1572:
Bauern des Völklinger Hofes weigerten sich, dem Saarbrücker Grafen Frondienste für den Bau des Homburger Schlosses zu leisten.
Bei den Bauern des Völklinger Hofes sind auch 12 Wehrdener: Stephan, Clauß, Mathiß, Conradt vonwegen seines Vaters Endres Thüringe, Hans Fischer, Klein Dietherich, Hans Weber, Graden Hans Peter, Wolf Becker, Endres Schmidt, Nikolaus Türinger. (XL. S.8)