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Wehrden - Das Fischerdorf an der Saar : Seite 7 von 9 : Völklingen im Wandel

Wehrden – Das Fischerdorf an der Saar

1860:
Die Einwohnerzahl betrug 653 Einwohner.

1865:
Landrat von Gaertner regte Bürgermeister Kühlwein an eine Brücke über die Saar zu bauen.

1867:
Der Bau der Brücke wurde bewilligt.

Bis 1869 Bau der Wehrdener Brücke. Die Kosten tragen Völklingen, Wehrden und Geislautern. Die Quader der Pfeiler stammen aus Landstuhl, der Kohlensandstein der Grundmauern aus Geislautern, das Gesims besteht aus Niedermendiger Basaltstein. Den 350 000 Zentner schweren Oberbau der Brücke liefert ein Unternehmen aus Pforzheim. Die Maße der Brücke: Länge 86 m, Breite 7,22 m, Fahrbahnbreite 5,02 m. Zu den Kosten lieferte die Regierung einen Zuschuß von 6.500 Talern.

1869:
Am ersten Januar wurde die neue Brücke eingeweiht und dem öffentlichen Verkehr übergeben. Gleichzeitig stellte die Fähre ihren Dienst ein.
Sie war 91 m lang und 8 m breit. Ihre Fahrbahndecke bestand aus Holzpflaster. Besonders ungewöhnlich war die Begrenzung der Brücke auf beiden Seiten durch eine 2 m hohe Eisenkonstruktion. Neben der Brücke stand das sog. Brückenhäuschen mit Brückenschranke.
Wer damals die Brücke überqueren wollte musste beim „Brückenschorsch“ das Brückengeld entrichten. So zahlte z.B. ein Fußgänger ein Wegegeld von 2 Pfennig; für ein leeres Fuhrwerk mussten 10 Pfennig und für ein beladenes 20 Pfennig entrichtet werden.

1873:
Bau einer Kapelle in Wehrden im Bereich der heutigen Ludweilerstraße. Wehrden zählt 715 Einwohner.

1875:
Wehrden, das bisher seine Toten auf dem Völklinger Friedhof beerdigte, erhält einen eigenen Friedhof.

1875-1879:
Im Zuge der Saarkanalisierung von Luisenthal bis Ensdorf wurden in Wehrden die Schleuse und das Nadelwehr erbaut.

1879:
Die Saar ist bis Ensdorf fertig kanalisiert.
Vor der Kanalisation durfte die Schiffsbelastung keine 50 t erreichen. Jetzt sind zunächst 200 t, später 280 t Last zugelassen. Die Saarkanalisierung wurde 1806 unter Napoleon I. begonnen. Die erste Etappe reichte nur bis Saarbrücken.
Zwischen Völklingen und Wehrden ist die Saar durch ein Wehr gestaut, das die Schiffe durch Kanal und Schleuse umgehen können.

Wehrden hat 2 kath. Schulklassen mit 135 Kindern und 1 ev. Klasse mit 57 Kindern.

Das stillgelegte Völklinger Eisenwerk geht in den Besitz der Gebürder Röchling über.

1881:
Carl Röchling erwarb die 1873 gegründete, und heute stillgelegte Völklinger Eisenhütte. Mit dem raschen Aufschwung der Hütte siedelten sich auch viele Arbeiter in Wehrden an.

1890:
2383 Einwohner

1894:
Das Schulhaus in der Schulstraße wurde errichtet

1898/99:
Bau der Wehrdener Pfarrkirche „St. Josef“, die am 9. Mai 1903 eingeweiht wurde.

1903:
9. Mai, Weihe der st.Josefskirche durch den Bischof Michael Felix Korum.

1904:
Der Kanalstollen, der die Kohle in von Pferden gezogenen Wagen förderte, wird stillgelegt.

1905:
Wehrden zählte 4.706 Einwohner

Grabenstraße 1905
Grabenstraße 1905

1906:
Wehrden wurde zur selbständigen Pfarrei erhoben.

1907:
Bau der Rosselbrücke beim Sägewerk Prudlo.
Bau der Straßenbahnlinie Völklingen – Wehrden – Großrosseln.

1908:
Fertigstellung der Eisenbahnstrecke – Fürstenhausen – Wehrden – Hostenbach. Zum Bau des Tunnels wurden hauptsächlich italienische Gastarbeiter eingesetzt, die zum größten Teil in Holzbaracken im Haller wohnten. Wehrden erhielt daher damals den Beinamen „Klein-Italien“.
Bericht aus der „Völklinger Zeitung“: „Wehrden kann mit Stolz auf die letzten Jahre zurückblicken, da der Ort durch Schulbauten, Warenhausbauten, Pflasterungen der Wege, Umbau der Rosselbrücke und nun durch die Wasserversorgung in wirtschaftlicher sowie verkehrs- und hygienischer Beziehung bedeutende Fortschritte zu verzeichnen hat. Wie wir hörten sollen auch sämtliche Straßen im Orte Wehrden mit Pflaster und Trottoir ausgebaut und mit elektrischem Licht versehen werden, so daß es nun bald heißen wird: Völklingen bei Wehrden anstatt Wehrden bei Völklingen.“

1909:
Am 3. September wurde die Straßenbahnlinie Völklingen – Wehrden – Geislautern – Großrosseln bzw. Ludweiler in Betrieb genommen.

1910:
Das Schulhaus in der Kleinen Bergstraße wurde errichtet.
5.407 Einwohner

Schaffhauserstraße 1912
Schaffhauserstraße 1912
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