Führungen zur Installation von Christian Boltanski „Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Dienstag, 12. Februar | 19. Februar | 26. Februar 2019, jeweils 16 Uhr
#Völklingen. In den letzten Jahren hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte den Forschungsstand zu den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern der Völklinger Hütte erweitert und präsentiert. Der französische Weltkünstler Christian Boltanski hat im Weltkulturerbe Völklinger Hütte einen Erinnerungsort für die Menschen geschaffen, die in der Völklinger Hütte Zwangsarbeit verrichten mussten. Ein emotionales Kunstwerk, das die Erinnerung an diese Menschen wachhält und erlebbar werden lässt.
Im Februar bietet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte an drei Dienstagen Führungen zur Installation „Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte“. Sie starten am Dienstag, dem 12. Februar, Dienstag, dem 19. Februar und Dienstag, dem 26. Februar 2019, jeweils um 16 Uhr. Der Eintritt zu diesen Führungen ist kostenfrei. Wer an einem anderen Besuchertag des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ausschließlich den Erinnerungsort „Die Zwangsarbeiter“ besuchen möchte, wird gebeten, dies an der Kasse des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zu signalisieren.
11.974 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder.
Die Installation „Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte“ von Christian Boltanski in der Sinteranlage der Völklinger Hütte eröffnet einen neuen und sehr emotionalen Zugang zum Thema Zwangsarbeit. Die Menschen stehen mitten in den eng gestellten Wänden des Archivs der Erinnerungen, das aus unzähligen aufeinander gestapelten Archivkästen besteht. Die Archivkästen tragen Nummern, schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg. Die geflüsterten Namen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die aus allen Ecken der Installation erklingen, lösen einen Schauer aus. Schlagartig versetzt die Installation von Christian Boltanski in eine andere Welt.
Auch der Gedanke an die tägliche Arbeit der Hüttenarbeiter hat Christian Boltanski inspiriert. Diesen Menschen und ihren Emotionen hat er die große temporäre Installation „Erinnerungen | Souvenirs | Memories“ in der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte gewidmet.
Christian Boltanski ist einer der international renommiertesten Künstler. Seine Werke wurden dreimal auf der documenta in Kassel gezeigt. 2011 wurde der gesamte französische Pavillon der 54. Internationalen Kunstbiennale von Venedig mit einer Rauminstallation von Christian Boltanski gestaltet. Christian Boltanskis Arbeiten sind in den wichtigsten Kunstsammlungen der Welt – wie dem Museum of Modern Art in New York, der Tate in London oder dem Centre Georges Pompidou in Paris – zu sehen.
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das erste Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Es ist das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt international herausragende Ausstellungen und ist Ort für außergewöhnliche Konzerte und Festivals. PM WKE