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1200 Jahre Völklingen | Das Hochofenunglück von 1928 : Völklingen im Wandel
NachrichtenStadtjubiläum 1200 Jahre Völklingen

1200 Jahre Völklingen | Das Hochofenunglück von 1928

#Völklingen/#1200JahreVölklingen. Am 16.01.1928 ereignet sich in Völklingen das schwerste Hütten-Unglück der Geschichte des heutigen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, 13 Menschen starben.



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Am Morgen des 16. Januar 1928 um 5.10 Uhr kam es an der Hochofenanlage fünf zu einer Kohlenstaubexplosion. Die Wucht dieser Explosion war so groß, so dass die 80 Zentimeter dicke Schachtmauerung im obersten Teil, von der Tasse abwärts ca. fünf Meter, zerstört wurde, und teils 25kg schwere Brocken 25m weit flogen. Gleichzeitig ergoss sich eine riesige Wolke aus glühendem Erz und Kohlestaub über die Arbeiter, die sich in der Nähe der Hochofens aufhielten. Von 20 Arbeitern, Meistern und Ingenieuren waren zwei sofort tot. Von 18 Schwerverletzten starben an inneren Verbrennungen bis zum 23. Januar 1928 weitere elf Hochöfner.

Wie kam es zu dieser Explosion? Der Völklinger Hochofen fünf, den man vom 3.März 1923 bis zum 16. November 1926 abgerissen und neu zugestellt hatte, wurde am 17. November 1926 angeblasen. Vom 2.Januar 1928 an wurde der Ofen in Auswirkung eines Konferenzbeschlusses – um die Kosten für die Beimengung des teuren Ruhrkokses zu reduzieren – ausschließlich mit reinem Saarkoks von der zur Hütte gehörenden Kokerei Altenwald betrieben. Bis dahin war der Altenwalder Koks, der etwa 25 bis 30 % des Gesamtbedarfes deckte, gleichmäßig auf allen Öfen verteilt worden.
Bereits am 5.Januar ging die Zahl der Gichten zurück, was auf allmähliche Verstopfungen der Ofens hinwies. Auch die Roheisenerzeugung ging ab 5.Januar zurück. Am 11. verstärkten sich die Störungen.
In der Nacht vom 13. zum 14. Januar blieb der Ofen plötzlich hängen, Koks und Erz rutschten nicht mehr nach. Am 14. Januar gegen 19.30 Uhr fiel die Beschickung zum erstenmal um etwa 4m. Dabei bildeten sich Kohle- und Koksstaubwolken.

 

Die Gedenktafel am Meisterbüro (Foto: Winfried Hoffmann)
Die Gedenktafel am Meisterbüro (Foto: Winfried Hoffmann)

Am 14.Januar gegen 23 Uhr kam die Beschickung des Hochofens fünf nochmal leicht herunter, wobei alle Blaseformen zuliefen. Am 15.Januar gegen 16 Uhr begann der Koks an der Gicht zu glühen, und zwar gegen 19 Uhr so stark, dass Zentralrohr und Gichtverschluss rot glühend wurden.
Am 16.Januar um 5.10 Uhr expodierte der Hochofen schließlich. Alle Arbeiter, auch diejenigen, die in einer Entfernung von bis zu zehn Metern zum Ofen standen, erlitten schwerste Verbrennugen im Gesicht, am Kopf und an den Händen. Beim Einatmen des glühenden Staubes erlitten viele auch innere Verbrennungen. Durch die Staubwolke und den Wasserdampf sahen die Arbeiter nicht wohin sie sich orientieren sollten. Es blieben nur zwei Arbeiter die sich in der Nähe des Hochofens befanden unverletzt. Der Staub war so entzündlich, dass er noch nach zwei Tagen sofort aufflammte, als Reste beim Säubern der Gerüstbalken herrabfielen und an die Luft gelangten.
Hätte sich die Explosion eine halbe Stunde früher ereignet, als sich hundert und mehr Personen in diesem Bereich bewegten, wären die Folgen nicht auszudenken gewesen.

Tatsächlich war die Völklinger Hochofenexplosion mit ihren 13 Todesopfern und sechs Schwerverletzten das schwerste Unglück, das sich in der Geschichte der Hochofentechnick ereignete.

Die Toten des Hochofen-Unglücks:

  • Sebastian Brenner, Saarlouis-Roden
  • Ernst Faust, Eppelborn-Bubach
  • Nikolaus Haas, Brebach
  • Julius Heckler, Völklingen
  • Friedrich Himbert, Differten
  • Wilhelm Hubert, Walpershofen
  • Theodor Klein, Kölln-Püttlingen
  • Wilhelm Schlauch, Völklingen
  • Heinrich Schmitt, Pflugscheid
  • Nikolaus Thome, Schmelz-Michelbach
  • Wilhelm Welsch, Besseringen
  • Peter Zender, Treisen
  • Jakop Zipp, Völklingen

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