
Fürstenhausen – ein gräfisches Jagdrevier
1618-1648:
Im Verlauf des 30jährigen Krieges wurde das Gebiet des Völklinger Hofes verwüstet und entvölkert.
um 1620:
gibt es in Fürstenhausen eine evangelische Schule.
Die katholischen Kinder gehen nach Völklingen zur Schule.
1627:
Bei Abzug der sog. Gratz’schen Truppen wurden die herrschaftliche Frucht- und Heuscheuer in Fürstenhausen, und 5 Häuser in Völklingen zerstört.
1640:
Erste Erwähnung des Ortes „Fenne“ durch die Warndtkarte des Försters Ferger. Er verzeichnete auf Fürstenhauser Bann „Die Fehn“, aber noch ohne Besiedlung. Hergeleitet wird der Name vom Althochdeutschen fenni=Sumpf. Noch bis in unser Jahrhundert traf man im Ortsbereich sumpfiges Gelände an.
1652:
Der Wadgasser Abt Philipp Gretsch berichtet:
„Oie meisten Einwohner sind tempore belli et maxime annis 1634 bis 1638 im höchsten Aufruhr, was sich nicht anderswohin salvirt hat, peste, fame, bello (durch Pest, Hunger und Krieg) gestorben.“ Das Kloster, berichtet er, sei mehr als hundertmal und darüber geplündert worden. Von Anno 1635 in dem kaiserlich, französischen und schwedischen Krieg wurde der Teufel vollends los, bis ad annum 1652, et nec dum est finis – und immer noch ist kein Ende. Dann berichtet er von einem Manne Namens Hans aus Werbeln, „der weilen er nit wollen in der Bedrängnis mit andern aus dem Land weichen, ist dahin gerathen, daß er die Menschen todtgeschlagen und gefressen hat, tanta fames erat (so groß war der Hunger). – Ich sah mit meinen eigenen Augen die Eingeweide und Gebeine erschlagener Menschen. Und habe eine Frau in Fürstenhausen beerdigen lassen, welch bei ihm (dem Werbelner Hans) zum Obernachten (mit ihrem Manne) eingekehrt war – denn sonst war aus jener Gegend außer ihm Niemand in Werbeln – die er todtgeschlagen hat. Der Mann der Erschlagenen hatte zwar einige Streiche im Schlaf erhalten, er hatte sich aber aufgerafft und entfloh. – 0 welche Zeiten!“ (LIX. S. 103)
In Wehrden existiert heute noch die Redensart: „Du siehscht aus wie der Werbelner Honnes.“
ab 1660:
Erneute Zunahme der Bevölkerung, vor allem durch Neuansiedler.
1680:
Fürstenhausen und Wehrden je 5 Familien. Völklingen 12 Familien.
1689:
Leonhardt Leber „gewesener Förster“ gibt eine kurze Bannbeschreibung , den Grenzverlauf betreffend: „Derselbe fanget an in der Saar gehet der weyerbach hinauf biß in den Forsteler brunnen, die dell hinauf bis diesseits an die Hünerscharr, oben an der Hühnerscharr langs dem wald die dell herunter bis in den geißlauterer weeg, den weeg herauß biß in den höltzen borren, den borren herunter langs dem herrschaftl.wald der haller genannt biß wieder in die Saar.“ (LIX. S. 525)