Spezialisten wissen, worauf es ankommt: Jahreshauptübung der Werkfeuerwehr Völklingen/Burbach
#Völklingen. Wie sehr eine Werkfeuerwehr spezialisiert sein muss auf die in ihrem Unternehmen zu erwartenden Einsätze führte die Saarstahl Werkfeuerwehr Völklingen/Burbach bei ihrer Jahreshauptübung eindrucksvoll vor Augen. Einsatzort war die neue Sekundärmetallurgie, eine Anlage, die in ihrer Komplexität und Bauweise weltweit einzigartig ist. Unter den Augen von Arbeitsdirektor Peter Schweda stellten die Einsatzkräfte unter Beweis, dass sie sowohl für die Personenrettung als auch das Sichern von Anlagen bestens vorbereitet sind.
Das vermeintliche Unheil nahm seinen Lauf durch einen technischen Defekt, der in der Folge zu einer Verpuffung, einer berstenden Pfanne und auslaufendem Stahl führt, der wiederum angrenzende Anlagenteile in Brand steckt. Die sich entwickelnde starke Hitze bedroht gar die Tragfähigkeit einer benachbarten Halle. Ein Mitarbeiter liegt zudem hilflos mit schweren Gesichtsverletzungen auf einer Gießbühne, einem zweiten wird in 30 Meter Höhe durch dichten Rauch der Fluchtweg nach unten versperrt. Zu allem Überfluss stoßen während des Einsatzes auf dem Vorplatz auch noch ein Radlader und ein Schrottfahrzeug zusammen, dessen Fahrer schwer verletzt und eingeklemmt wird.
Wehrführer Wolfgang Besse hatte sich in der Tat ein anspruchsvolles Szenario ausgedacht für die insgesamt 81 Einsatzkräfte mit 18 Fahrzeugen, davon sechs Einsatzkräfte mit zwei Fahrzeugen von der nachalarmierten Freiwilligen Feuerwehr der Mittelstadt Völklingen. Diese hatten alle Hände voll zu tun, um die Verletzten teils unter Atemschutz, mit schweren hydraulischen Rettungsgeräten bzw. mit einer Drehleiter zu retten und der weiteren medizinischen Versorgung zu übergeben. Die benachbarten Anlagen wurden mit Wasser gekühlt, eine Riegelstellung zwischen Sekundärmetallurgie und der benachbarten KfZ-Werkstatt aufgebaut, um die Ausweitung des Brands zu verhindern und ihn unter Zuhilfenahme von Schaum zu löschen. Zwischenzeitlich erfolgte die Abschaltung der hydraulischen Pumpen, der elektrischen Anlagen und der Energieversorgung in der Sekundärmetallurgie.
„Unsere Mitarbeiter können sich darauf verlassen, dass im Ernstfall die Kameraden von der Werkfeuerwehr professionell und fokussiert für ihre Sicherheit sorgen“, resümierte Personalvorstand und Arbeitsdirektor Peter Schweda. Damit dies so bleibt, übergab Schweda zwei neue Einsatzfahrzeuge an Wehrführer Besse, einen Gerätewagen und einen Einsatzleitwagen. Bei der Übungskritik fand auch Kreisbrandinspekteur Tony Bender lobende Worte für die gezeigte Leistung der Werkfeuerwehr. Abschließend erhielten sieben Feuerwehrmänner ihre Beförderungen. Für 25 bzw. 35 Jahre Zugehörigkeit zur Werkfeuerwehr wurden Brandmeister Klaus Groß sowie Oberbrandmeister Gerhard Knopp und Hauptlöschmeister Klaus Theisen besonders geehrt.
(PM Saarstahl AG)