Röchling zeigt bei Niederlage Moral – Saarbrücken weiter ungeschlagen: Heimsieg gegen Kassel
#Völklingen/#Stadtallendorf. Seit einer Woche wird in der Regionalliga wieder Fußball gespielt, in Völklingen gleich doppelt interessant: Während die eigentliche Völklinger Elf als Aufsteiger zu seinem ersten Auswärtsspiel nach Stadtallendorf musste, empfing Saarbrücken Hessen Kassel im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion.
Samstag: Röchling trifft in Stadtallendorf auf einen Mitaufsteiger

In Stadtallendorf gab es für Völklingen nichts zu holen. Trotz dreier Tore fuhr man mit leeren Händen nach Hause – eine Niederlage bei der die Hüttenstädter Moral zeigten!
Zwei frühe Ausfälle in der Völklinger Defensive führen innerhalb weniger Minuten auf die Verliererstraße: Erst musste Mike Andreas verletzt vom Platz – für ihn kam Lars Birstner -, danach klingelte es bereits das erste Mal hinter Sebastian Buhl: Muhamet Arifi traf mit einem trockenen Schuss aus 18m ins untere Eck – Buhl chancenlos!
Nach 27. Minuten lenkte Buhl einen Ball gerade noch gegen die Latte, die Gastgeber spielten wie beflügelt! Wenig später der nächste Wechsel bei Röchling: Mit Idir Meridja musste ein zweiter erfahrener Mann aus der Defensive vom Platz. Luka Dimitrijevic kommt für ihn, doch wenige Sekunden später erhöht Williams auf 2:0. Man merkte: Völklingens Abwehr wankte, trotz aller Bemühungen Ruhe ins Spiel zu bringen von Seiten der Gäste. In der Nachspielzeit erhöht Laurin Vogt auf 3:0, man sollte meinen mit dem Pausenpfiff ist das Spiel für Völklingen bereits gelaufen.
Röchling beweist Moral
Es waren erst zwei Minuten gespielt, da pfiff Schiedsrichter Marcel Schütz Elfmeter! Birstner flog der Ball an den Unterarm, ob man das Pfeifen muss? Laut Fernsehbildern nicht unbedingt. Doch die Entscheidung steht, die Gastgeber lassen den Elfmeter nutzt ungenutzt: 4:0 durch Erdinc Solak.
Doch wer dachte Röchling Steckt den Kopf in den Sand, der irrte! Die Zweite Halbzeit war die der Völklinger: 50. Minute: Freistoß Zimmermann aus 30 Metern, Stadtallendorf sichtlich überrascht, der Ball in den Maschen. Neuer Spielstand: 4:1. Neun Minuten später sollte man glauben die Gastgeber verpassen der Röchling Elf nun den Gnadenschuss, Dinler zirkelt den Ball nach einem Freistoß zum 5:1, doch dem war nicht so! Völklingen gab sich nicht geschlagen, welch eine Moral! Wieder Freistoß, wieder führt Zimmermann aus: Moritz Zimmer fliegt heran, kommt vor dem Torwart an den Ball und legt Rouven Weber somit den Ball so vor, dass dieser ihn nurnoch über die Linie drücken muss. Noch 30 Minuten, Völklingen spielt wie ausgewechselt und machte das Spiel plötzlich alleine. Milan Ivana verkürzte in der 77. Minute auf 5:3, doch die darauf folgenden 13 Minuten konnten die Gastgeber den Spielstand halten. Es blieb beim 5:3 – Lehrgeld musste Röchling zahlen – Trainer Erhardt bringt es auf den Punkt: „Zu viele individuelle Fehler in der Abwehr haben unseren Gegner geradezu eingeladen!“. Doch was überzeugt ist der Wille der Völklinger Elf auch eine eigentlich aussichtslose Situation irgendwie noch zu retten.
Sonntag: Der 1. FC Saarbrücken unterstreicht Favoritenrolle
Während die Ziele der eigentlichen Nutzer des Hermann-Neuberger-Stadions eher bescheiden sind, so groß sind die des Dauergastes 1. FC Saarbrücken: Aufstieg heißt die Mission der Lottner-Elf. Deswegen müssen gegen Gegner wie Hessen Kassel Punkte eingefahren werden.
Saarbrücken startete gut ins Spiel, dass die Blau-Schwarzen unter der Woche bereits ihren vorgezogenen dritten Spieltag gegen den amtierenden Meister in Elversberg bestritten merkte man ihnen nicht an. Nach dem Auftaktsieg in Ulm, der Punkteteilung in Elversberg folgte so ein Sieg zum Heimauftakt.
Halbzeit 1 ging an Blau-Schwarz
Cheftrainer Dirk Lottner veränderte seine Startformation auf zwei Positionen. Zwischen den Pfosten agierte wie bei den ersten Auftritten Keeper Daniel Batz. Auch die Dreierkette um Oliver Oschkenat, Marco Kehl-Gomez und Marlon Krause präsentierte sich unverändert im Vergleich zur vorangegangenen Partie in Elversberg. Im Zentrum dagegen ein Wechsel: Marco Holz rückte wieder an die Seite von Kapitän Manuel Zeitz. Auf den Außenbahnen machten erneut Mario Müller und Tobias Jänicke Dampf. Im offensiven Mittelfeld feierte Martin Dausch sein Startelfdebüt. Im Angriff sorgten Kevin Behrens und Patrick Schmidt für Gefahr.
Vom Anpfiff weg drängte der FCS auf die Führung. Schmidt fehlten nach einer Dausch-Flanke noch Zentimeter. In der 9. Minute war es aber bereits soweit. Zeitz passte in den Lauf von Behrens. Der schaute sich Keeper Niklas Hartmann aus und legte die Kugel zum 1:0 präzise ins lange Eck.
Und wieder gings schnell. Dausch marschierte in den Strafraum und hatte das Auge für Schmidt. Ballannahme, ein kurzer Blick und dann jagte der Toptorjäger die Kugel in die Maschen. Das 2:0 in der 14. Minute.
Es spielten nur die Blau-Schwarzen. Der KSV fand bis zu diesem Zeitpunkt nicht statt und das sollte auch vorerst so bleiben. Ein Standard bescherte die nächste Chance. Kehl-Gomez konnte den Ball aber nicht drücken und somit blieb es zunächst bei den zwei Treffern.

In Minute 23 folgte dann aber bereits das 3:0. Jänicke spielte zu Holz, der nahm den Passgeber über die rechte Seite erneut mit. Jänicke zog auf Höhe der Grundlinie in den Strafraum und flankte scharf an den zweiten Pfosten. Dort wuchtete sich Behrens in den Ball und bugsierte ihn über die Linie.
In der Folge auch die ersten Aktionen der Gäste aus Kassel. Nach einer Unachtsamkeit in der Defensivreihe wurde der Ball aber doch deutlich neben das Tor platziert und auch ein Kopfball fand nicht das Ziel. Genauer agierte der FCS. Flanke Behrens, Kopf Dausch, aber zu zentral. Kurz vor dem Halbzeitpfiff noch eine Möglichkeit für die Hessen, aber es blieb beim 3:0.
Die zweite Hälfte stand im Zeichen der Spielstandverwaltung
Saarbrücken schaltete merklich einen Gang zurück, während die Gäste aus Kassel merklich mehr wollten: In der 61. Spielminute traf Sergej Schmik für die Gäste, doch mehr Zählbares kam für Kassel nicht mehr heraus. Saarbrücken hatte mehrfach die Chance den Spielstand zu erhöhen, doch die Chancen blieben allesamt ungenutzt. Die Partie im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion endete mit 3:1 für den 1. FC Saarbrücken.

Gäste-Trainer Tobias Cramer fasste es nach dem Spiel passend zusammen: „Ich habe den Eindruck, dass meine Mannschaft bei der Gegneranalyse nicht hingehört hat. Wir haben dem Gegner in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns nicht abschießen lassen, das spricht für die Mentalität. Wir sind konkurrenzfähig, aber wir müssen demütig bleiben.“
FCS-Coach Dirk Lottner: „Wir hatten drei Phasen. Die ersten 30 Minuten waren richtig stark, haben richtig Tempo gemacht und es ist fast alles gelungen. Danach ging es hin und her. Die letzten 30 Minuten waren nicht gut, wir sind nur hinterher gelaufen. Dieser negative Eindruck bleibt haften. Aber wir nehmen den Sieg mit und er zeigt uns auch, dass wir jedes Spiel zu Ende spielen müssen. Am Schluss waren wir mit schweren Beinen auch noch in Unterzahl. Das darf eigentlich nicht passieren.“
Saarbrücken mit einem Spiel im Plus grüßt von der Spitze, Röchling dank Auftaktsieg im Mittelfeld
Nach drei Spieltagen steht der FCS mit sieben Punkten auf Rang eins. Röchling findet sich mit drei Punkten noch zwei Spielen im Mittelfeld der Regionalliga wieder.
Der 1. FC Saarbrücken darf am kommenden Sonntag im DFB-Pokal ran: Um 14 Uhr empfängt der FCS Union Berlin im Hermann-Neuberger-Stadion zur ersten Runde. Anschließend hat Völklingen die nächste Chance auf Punkte: Die Vize-Meister von Waldhof Mannheim kommen am 16. August ins Hermann-Neuberger-Stadion zum dritten Spieltag, Anstoß ist um 19 Uhr.
Saarbrückens nächste Chance zu punkten ist gleichzeitig die nächste Chance für den SVR: Im Derby FCS gegen Röchling geht es am 18. August um 14.00 Uhr im Hermann-Neuberger-Stadion erneut Punkte. Red.