FCS-Stadionsprecher Christoph Tautz: 9 Gründe warum der 1. FC Saarbrücken aufsteigen wird!
#Völklingen. Christoph Tautz ist mit Leib und Seele Stadionsprecher des 1. FC Saarbrücken. Beruflich ist der auf dem Heidstock aufgewachsene Radiomoderator beim Hessischen Rundfunk tätig, weswegen er zu jedem Heimspiel des 1. FC Saarbrücken extra aus Frankfurt ins Saarland reist. Wir haben ihn nach drei Gründen gefragt, warum der 1. FC Saarbrücken die 2:3 Niederlage aus dem Hinspiel am kommenden Sonntag noch umdrehen kann. Er hatte gleich deren neun!
Vor dem Spiel kommt Christoph mir entgegen: „Hi! Wie geht es?“, fragt er freundlich wie immer, lässt einen aber dann doch nicht wirklich mehr antworten: „Ich kann seit Tagen an nichts anderes mehr denken!“, sprudelt die Anspannung aus ihm heraus. Christoph ist durch und durch Blau-Schwarz, für ihn ist es die größte Ehre mit der Nummer 12 auf dem Rücken den 12. Mann auf den Tribünen anzuheizen – oder wie er die Fans des 1. FC Saarbrücken nennt: Den schönsten Chor der Welt. Wochenende für Wochenende reist er dafür aus Frankfurt an. Also muss er doch auch drei Gründe wissen, warum der 1. FC Saarbrücken die gestrige Niederlage vergessen machen wird!? Ich habe ihn heute spontan gefragt, er lieferte mir promot deren neun!
Grund 1: „Weil wir das bessere Team haben, das gezeigt welche Moral es hat.“
Durchaus! Der 1. FC Saarbrücken hat es trotz über 65 Minuten Unterzahl geschafft zwei Mal das Spiel wieder auszugleichen. Wenn das keine Moral und Qualitäten beweist, dann hat auch 1860-Coach Daniel Bierofka ein anderes Fußballspiel gesehen: „Saarbrücken ist auch zu Zehnt sehr mutig aufgetreten. Sie haben gezeigt, dass sie mit einem Mann weniger immer noch eine sehr hohe Qualität haben.“, stellt der Coach der gestrigen Sieger nach dem Spiel fest.
Grund 2: „Weil Sascha Mölders sich bei 30 Grad noch weniger bewegt und deswegen kein Tor mehr machen wird.“
Naja… gestern hatte der 1. FCS ihn ja nicht unter kontrolle, allerdings gesteht Mölders gegenüber dem Magazin 11 Freunde ein, nicht der filigranste Fußballer zu sein: „Ich weiß, dass ich nicht der beste Fußballer bin und technisch sicher nicht zu den begabtesten Profis gehöre. Aber man kann mir nie absprechen, dass ich nicht alles für den Verein geben würde. Und das gefällt den Fans.“, so der Münchner Publikumsliebling gegenüber dem Redakteur Max Dinkelaker.
Grund 3:“Weil unser Team für Ricco Cymer und Kevin Behrens kämpfen wird!“
Die Truppe des 1. FC Saarbrücken ist als Team zusammengewachsen, es zählt nicht der einzelne, sondern das Ganze. Und das hat Dirk Lottners Truppe in diesem Jahr bereits mehrmals unter Beweis gestellt. So machten sich gestern beispielsweise die beiden verbliebenen Torhüter im Trikot des schwer verletzten Ricco Cymer warm, der durch ein schweres Foul während des Saarlandpokalfinales verletzungsbedingt ausfiel.
Grund 4: „Weil Aaron Berzel im Hinspiel Kehl-Gomez beleidigt hat. Und wer Marco kennt, der weiß, dass er das nicht auf sich sitzen lässt.“
Das spricht wohl für sich.
Grund 5: „Weil unsere Fans es einfach mal wieder verdient haben.“
Nach der sportlichen Talfahrt des 1. FC Saarbrücken bis runter in die Fünftklassigkeit kann man es den treuen fans durchaus gönnen. Welcher saarländische Club schafft, welcher Verein schafft es woche für Woche so viele Zuschauer ob zuhause oder erstrecht Auswärts zu mobilisieren, trotz einer so langen Talfahrt wie jener des 1. FC Saarbrücken?
Grund 6: „Weil wir nicht dreimal so einen ⊗⊗⊗⊗⊗⊗⊗⊗⊗-Schiedsrichter bekommen werden.“
Grund zur Aufregung gab es für Fans des 1. FC Saarbrücken in den letzten beiden Spielen genug: Im Pokalfinale darf Elversbergs Julius Perstaller nach dem schweren Foul an Cymer verwarnt weiterspielen. Gestern konnte man zumindest als Anhänger des 1. FC Saarbrücken mit der ein oder anderen Entscheidung durchaus ringen – die Rote Karte war allerdings dann doch verdient.
Grund 7: „Weil wir ne Revanche haben: 2006 sind wir in München gegen 1860 abgestiegen – dieses Mal steigen wir auf!“
Der FCS hat in München tatsächlich eine Rechnung offen: Am 07.05.2006 trafen die ehemaligen Bundesligisten letztmals aufeinander. Der 1:0-Sieg des TSV 1860 München gegen den 1. FC Saarbrücken vor 60.000 Zuschauern in Allianz-Arena besiegelte für den 1. FC Saarbrücken den endgültigen Gang in die Drittklassigkeit und startete die Saarbrücker Talfahrt bis runter in Liga 5. München hielt dank diesem Sieg damals die Klasse.
Grund 8: „Weil es noch viel mehr Spaß macht nach so einem Spiel doch noch aufzusteigen und das auch noch auswärts!“
Gestern spielte das Drehbuch gänzlich gegen den 1. FC Saarbrücken. Der 1. FCS muss in München mit zwei Toren vorsprung, oder aber mindestens 4:3 gewinnen um aufzusteigen. Sollte das gelingen, wird man am Spaß aus Sicht der Saarländer wohl nicht zweifeln können.
Grund 9: „Weil wir die blau-schwarzeste Mannschaft seit Jahren haben – mit dem besten Kapitän seit Marcus Mann.“
In der Tat: Saarländer im Team sind neben dem in Völklingen geborenen Kapitän Manuel Zeitz, Steven Zellner, Patrick Schmidt, Sebastian Jacob sowie Lukas Quirin.
Vielen Dank Christoph, dass du so spontan warst mit zu machen!
Text: Andreas Hell