Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 1 : Ein letzter Besuch im Kaufhof
#Völklingen. Endlich wird es ernst: Völklingen wird um ein Ruinenviertel ärmer! Das Kaufhofareal wird in den kommenden Tagen dem Erdboden gleich gemacht, die Entkernungsarbeiten haben bereits begonnen. Grund genug nocheinmal einen Blick zurück zu werfen und ehemalige Kunden, Mitarbeiter und andere Zeitzeugen Ihre „Kaufhof-Geschichte“ erzählen zu lassen.Um dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben hat uns Dieter Schumann eine Reihe Fotos zur Verfügung gestellt (vielen Dank dafür!), die er bei seinem letzten Besuch im Kaufhof aufgenommen hat. Diese werden wir in unserer Reihe nach und nach zeigen.
Dieter Schumann: Ein letzter Besuch im Kaufhof
Als Nicht-Völklinger habe ich eigentlich gar keinen besonderen Bezug zur Kaufhof-Ruine in Völklingen. Abgesehen von den Szenen im Tatort Krimi vor einigen Jahren. Als Fotograf mag ich sogenannte Lost-Places – vergessene Orte – ehemalige Kliniken, Theater oder eben auch Kaufhäuser, die schon längere Zeit leer stehen und zunehmend in Vergessenheit geraten. Wobei dies beim Völklinger Kaufhof kaum gelingen kann, steht er doch als Ruine bereits seit 16 Jahren mitten im Herzen der Stadt.

Als ich die Ruine im Tatort-Krimi gesehen hatte, kam der Wunsch auf, diesen Ort einmal fotografisch aufzusuchen. Da ich jedoch kein eingefleischter Urbex-Fotograf (Urban Exploration) bin, der gerne über Zäune klettert und illegal in Gebäude eindringt, ist der Wunsch dann schnell wieder in Vergessenheit geraten. Als ich jedoch vor gut einem Jahr meinen neuen Job beim Diakonischen Werk in Völklingen begonnen hatte, ist der alte Gedanke natürlich wieder wach gerufen worden.
Aber wie so oft ist auch in diesem Jahr die Idee wieder in den Hintergrund gerückt, weil einfach andere Aufgaben im Vordergrund standen. Ein glücklicher Zufall und eine aufmerksame Stadtteilmamagerin haben mir dann aber doch noch, quasi im letzter Sekunde, einen Zugang in das Gebäude im Rahmen eine kleinen Führung ermöglicht. Es war sehr kalt, die Zeit war knapp und so sind es dann auch nur ein paar Erinnerungsschnappschüsse geworden, die ich allen, die daran interessiert sind auch gerne zur Verfügung stelle.

Gefühle und Gedanken, die sich beim Betrachten der Bilder ergeben, überlasse ich lieber denen, die den Kaufhof noch in voller Aktion erlebt haben. Mein Fokus bei der Begehung lag eher bei den Versuchen, trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen noch ein paar taugliche Bilder zu schießen. Dennoch kam während des Rundganges eine kleine Erinnerung aus früheren Zeiten im Kaufhof auf – allerdings im Trier Kaufhof. Ich erinnerte mich an den Tag, als ich während des Einkaufes trotz Ermahnungen meiner Mutter mit meinem Stofftier an einer Treppe spielte. Und natürlich passiert das, was passieren musste: Der Stoffdackel fiel runter und war für immer verschwunden. Ich war damals natürlich untröstlich und genau dieses Gefühl war kurz wieder da, als ich während des Rundgangs im Scheinwerferlicht den Treppenaufgang des Völklinger Kaufhofs sah.
- Dieter Schumann im Netz: www.dsfoto54.de
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Schreiben Sie uns: news@vk-im-wandel.de unter dem Stichwort „Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus“.
(die Reihe wird fortgesetzt)

Weitere Teile der Reihe
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 1 : Ein letzter Besuch im Kaufhof
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 2 : Der lange Abschied – ein Rundgang durch den Kaufhof
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 3 : Puppen in der Luft?
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 4 : Das Hausgespenst
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 5 : Berührender Moment in der Spielwarenabteilung
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 6 : Ein toller Tag im Stadion
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 7 : Als Kind war der Kaufhof riesig!
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 8 : Verliebt im Kaufhof!
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 9 : Das Ende 1999
- Es war einmal ein Völklinger Kaufhaus – Teil 10 : Die Chronologie – Von Ostrolenk, über PEKA bis zum Modepark!(?)