Zum Haareraufen: Völklingen und Saarbrücken unterliegen jeweils 0:3
#Wiesbach/#Völklingen. Für den SV Röchling Völklingen und den 1. FC Saarbrücken gab es gleich für beide im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion beheimatete Teams einen Saisonauftakt zum Vergessen. Schon am gestrigen Samstag unterlag Röchling mit 0:3 in Wiesbach, Saarbrücken verpatzt den Saisonstart heute gegen den FSV Frankfurt zuhause ebenfalls mit drei Gegentreffern.
Ruddy M’Passi düpiert ex Verein
Es war eine schwache Oberligaparty, die knapp 500 Zuschauer im Wiesbacher ProWin-Stadion erlebten und doch ergab sich auf dem Wiesbacher Grün eine Geschichte, wie sie nur im Fußball passieren kann: Ruddy M’Passi, vor wenigen Tagen erst von Wiesbach verpflichtet, in der vergangenen Saison 21 Mal für den SV Röchling Völklingen auf dem Platz, traf nach fünf Minuten gegen seinen alten Verein. Nach einer Ecke von Lukas Feka, der den zum Saarderby angereisten Röchlinganhängern auch ein Begriff sein sollte, unterlief Leih-Keeper Patrik Herbrand den Ball – M’Passi hält den Kopf hin und kann jubeln.

Nach etwas über 35 Minuten Sommerfußball war es wieder ein der Röchling-Keeper, der M’Passi in Szene setzte: Zwar pariert er einen volley geschossenen Ball von Runco, doch der Ball prallt an Herbrand ab und fällt dem perfekt reagierenden M’Passi vor die Füße – mit 2:0 für Wiesbach ging es in die Pause.
Auch nach der Pause fiel der Völklinger Elf nicht viel ein: Zwar kamen kamen mit Idir Meridja und Emrah Avan für Jannik Meßner und Leon Heine zwei frische Kräfte auf den Platz, doch es sollte sich am Spielverlauf nichts ändern. In der 68. Spielminute erhöhte Neumann für die Gastgeber dann noch auf 3:0 – von Völklingen war danach nichts mehr zu sehen.
„Wir sind noch lange nicht in der neuen Liga angekommen und lieferten eine sehr enttäuschende Leistung zum Auftakt ab. Unser Gegner aus Wiesbach hat es gut gemacht und letztendlich verdient gewonnen.“, sollte Röchling-Coarch Günther Erhardt nach dem Spiel berichten. Ja, Völklingen hat einiges aufzuholen, dabei hat man fast wieder jene Truppe zusammen, die vor einem Jahr den Regionalligaaufstieg perfekt machte. Nützt alles nichts: Auch in der Oberliga bekommt man nichts geschenkt, auch wenn Homburg in der vergangenen Saison einem durch seine Dominanz fast diesen Eindruck vermittelte.
Auch Saarbrücken verliert zum Auftakt – Frankfurt kocht den Meister in der Sommersonne ab
Der 1. FC Saarbrücken hatte sich viel für dem Auftakt in die Saison 2018/19 vorgenommen. Die Mission Titelverteidigung sollte mit einem Sieg starten, die Herausforderung war klar – doch die Umsetzung ging vollkommen in die Hose. Der FSV Frankfurt sicherte sich durch einen verdienten 3:0-Sieg die Punkte.
Analog zum letzten Test gegen Wattenscheid schickte Cheftrainer Dirk Lottner nominell die gleiche Startformation ins Rennen. Daniel Batz stand zwischen den Pfosten. Vor ihm bildeten Mario Müller, Marco Kehl-Gomez, Steven Zellner und Benjamin Kessel eine Viererkette. Im Zentrum agierten Manuel Zeitz und Marco Holz. Über die Außen waren Markus Mendler und Tobias Jänicke im Einsatz. Hinter der einzigen Spitze, Jose Pierre Vunguidica, sollte Markus Obernosterer Dampf machen.
Gegen tiefstehende Gäste war der FCS zunächst um Spielkontrolle bemüht, fing sich aber sehr früh den ersten Gegentreffer. Schick mit einer Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld, die kam in Richtung des langen Pfosten, wo Pollasch den Ball über die Linie drückte. Da waren gerade acht Minuten gespielt. Im Hermann-Neuberger-Stadion sah man zahlreiche entsetzte Gesichter. Doch noch sind 82 Minuten zu spielen.
Frankfurt zeigt sich effektiv
In der Folge wirkte der FCS präsenter, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Frankfurt war deutlich effektiver. Über rechts spielten sich die Hessen in der 20. Minute geschickt durch. Ein gefühlvolle Flanke in den Rückraum verwandelte Schick mit vollem Risiko. Keine Chance für Batz. Der 2:0-Pausenstand.

Zum zweiten Durchgang zwei Wechsel. Gillian Jurcher und Marcel Carl ersetzten Obernosterer und Jänicke. Doch erneut trafen nur die Gäste. In der 68. Minute machte der FSV den Deckel drauf. Mit einem schönen Doppelpass spielten sie sich durchs Zentrum und Soultani behielt die Nerven vor Batz.
Stimmen zum Spiel
FSV-Coach Alexander Conrad: „Ich kann es kurz machen. Es ist ein Resultat, was nicht zu erwarten war. Viele Heimmannschaften tun sich am ersten Spieltag schwer. Wir nehmen den Sieg gerne mit. Aber es wird ein schweres Jahr.“
Dirk Lottner: „Es war klar, dass der Gegner kompakt steht und dann es schwer wird. Dann passiert das, was niemals passieren darf. Wir haben wieder einmal gepennt bei einem Standard. Dann haben wir uns einen Konter gefangen und dann war die Sache durch. Wir hatten keinen Fluss und kein Tempo. Zu viele Spieler hatten einen schlechten Tag. Ich möchte den Fans danken, dass sie uns mit Applaus verabschiedet haben.“
FCS-Vize Ferner gegenüber der Bild: „Wenn die Saison wieder so ausgeht, dann habe ich nichts dagegen.“
Neuzugang Benjamin Kessel, auch zur Bild: „Wer gedacht hätte, dass wir jetzt locker durch die Liga spazieren, ist heute eines Besseren belehrt worden. Auch für uns wird jedes Spiel harte Arbeit.“
Wiedergutmachung angesagt
Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Freitag, 3. August in Freiburg, dort trifft der FCS beim SC Freiburg II und will alles daran setzten, den verpatzten Auftakt vergessen zu machen. Am Samstag empfängt der SV Röchling Völklingen dann den BFV Hassia Bingen, Anstoß im Hermann-Neuberger-Stadion ist um 15:30 Uhr.