Stahlgipfel mit unterschiedlichen Vorzeichen: Heute heißt es „Aufstiegskampf gegen Abstiegskampf im Hermann-Neuberger-Stadion“
#Völklingen. Der Fußball-Oberligist Röchling Völklingen erwartet im Aufstiegskampf an diesem Sonntag die im Abstiegskampf befindliche Borussia aus Neunkirchen.Die 0:2 Niederlage aus dem vergangenen Spiel gegen den Tabellenführer Schott Mainz sollte verdaut sein, zu gut war die eigene Leistung zumindest in der ersten Halbzeit um den Kopf in den Sand zu stecke, außerdem haderte man mit dem Schiedsrichter: „Es ist doppelt ärgerlich, dass das ausgerechnet in diesem Spiel passiert“, kritisiert Trainer Günter Erhardt gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Das gilt auch für die eigene Leistung: „Die Art und Weise, wie wir nach der Pause gespielt haben, hat mir nicht gefallen. Und die Gegentore wären leicht vermeidbar gewesen. Man darf vor dem Strafraum den Raum für zweite Bälle nicht so freigeben“, sagt der 56-Jährige weiter.
Meisterschaftsfrage geklärt?
Günther Erhardt hält das Meisterschaftsrennen für entschieden, bei fünf Punkten Vorsprung sollte Mainz nichts mehr anbrennen lassen, doch die Regionalliga ist dennoch aus Völklinger Sicht weiter drin: Man könnte sich als Zweiter oder Dritter – Hertha Wiesbach hat auf einen Regionalligaantrag verzichtet – für die Relegation qualifizieren. Dort trifft man dann auf die Vizemeister der Oberliga Baden-Württemberg und der Hessenliga. Direkter Konkurrent um den Relegationsplatz in der eigenen Liga ist der TuS Mechtersheim, der mit einem 3:3 gegen Salmrohr am Samstag nur einen Punkt geholt hat: Für die Völklinger die Gelegenheit mit einem Sieg das Polster auf 8 Punkte auszubauen. Das weiß auch Erhardt, die „SZ“ zitiert: „Wir müssen einfach zusehen, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Wir wollen Platz zwei verteidigen, dazu müssen wir gerade auf die Heimspiele den Fokus legen“, formuliert Erhardt die Marschroute.

Die Lizenzierungsunterlagen wurden von Röchling jedenfalls fristgerecht eingereicht, das berichtete uns bereits Wolfgang Brenner als 1. Vorsitzender des Vereins: „… und auch für gut befunden!“ Der alles entscheidende Stichtag wird dann der 12.05. sein, denn bis dort muss dann die geforderte Bankbürgschaft oder die Bürgschaft an sich durch den Club hinterlegt sein.
Zur Zeit arbeitet der SVR mit aller Kraft an der Zusammenstellung eines nach Club-Meinung erforderlichen Etats für die Regionalliga Südwest. „Um es aber auch klar zu sagen, sollten wir diesen nicht erreichen, werden wir auch nicht in die Regionalliga aufsteigen auch bei erfolgreicher sportlicher Qualifikation!“, so Brenner – Völklingen im Wandel weiß: Es wurden Gespräche mit finanzstarken Sponsoren geführt – Der Ausgang ist allerdings noch ungewiss.
„Seien wir bescheiden! Verteilen das Fell des Bären nicht bevor er erlegt ist! Drücken wir unserem Team die Daumen, dass es weiter sportlich so erfolgreich ist! – Wir dürfen uns am Sonntag auf ein interessantes und spannendes Saarderby, dass auch von seiner Tradition seine Spannung bezieht, freuen.“, fordert der 1. Vorsitzende des SV Röchling.
Der „Stahlgipfel“ verspricht Spannung
Heute nun das Heimspiel gegen die Borussia Neunkirchen, das wegen einer Veranstaltung im Clubheim erst später angepfiffen wird. Dieses Spiel steht auch unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“. Wir wollen bei dieser Begegnung gemeinsam mit der IG Metall auf die Probleme der saarländischen Stahlindustrie hinweisen. Für alle Mitglieder der IG Metall kostet der Eintritt, bei Vorlage des Ausweises, 1,- Euro und die Einnahmen aus dieser Aktion werden einem sozialen Zweck zugeführt. Auch erhalten die Jugendspieler des SVR und ihre Eltern zu diesem Derby freien Eintritt.
Zum abstiegsbedrohten Gegner, der mit 28 Zählern Drittletzter ist, sagt Erhardt der „SZ“: „Dass Neunkirchen im Abstiegskampf steckt, macht die Borussia umso gefährlicher. Von der Besetzung her ist das eine gute Mannschaft, vor allem in der Offensive. Warum es dort nicht läuft, ist aus der Ferne schwer einzuschätzen.“ Mittlerweile ist mit Tobias Grimm aus der Jugendabteilung des 1. FC Saarbrücken der dritte Trainer in der laufenden Spielzeit im Amt. Auch spielt immer noch mit Pino Vituzzi ein ehemaliger Völklinger bei der Borussia.
Völklingen konnte das Hinspiel in Neunkirchen mit 2:1 für sich entscheiden, das letzte Heimspiel verlor man im Saarlandpokal mit 1:2 was das Aus im Pokal bedeutete.
Erhardt würde weitermachen
Grundsätzlich bereit ist auch Erhardt, was eine Verlängerung seines Vertrags angeht. „Das wird wohl so kommen. Wenn ich nicht weitermachen wollte, hätte ich das schon längst zum Ausdruck gebracht“, sagt er. Allerdings, so berichtet die Saarbrücker Zeitung, gilt nach wie vor: Er möchte abwarten, wohin die Reise für den SV Röchling tatsächlich gehen wird. (Red./Titelfoto: Symbolisch)