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Heute vor 88 Jahren: Der folgenschwerste Hochofenunfall an der Saar : Völklingen im Wandel
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Heute vor 88 Jahren: Der folgenschwerste Hochofenunfall an der Saar

#Völklingen. Es ist der 16. Januar 1928, morgens 5.10 Uhr, ein lauter Knall erschüttert das Saartal: Der oberste Schachtteil von Hochofen 5 ist explodiert. 13 Arbeiter ließen ihr Leben, andere überlebten schwerverletzt. Doch das Unglück hätte verhindert werden können, hätte man die Vorboten richtig gedeutet.



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Völklingen im Wandel erinnert an die Opfer des Hochofenunglücks von Völklingen 16. Januar 1928
Völklingen im Wandel erinnert an die Opfer des Hochofenunglücks von Völklingen 16. Januar 1928

Die Völklinger Hütte muss sparen. Deswegen verwendet man seit dem 2. Januar des Jahres ausschließlich reinen Saarkoks, der in der zum Unternehmen gehörenden Kokerei Altenwald produziert wird. Vorher wurde dieser Koks nur beigement, was seine Gründe hatte: Experten warnten vor diesem Koks, denn er zerfiel sehr leich und ergab so mit den ebenfalls verwendeten, leicht zerfallenden Erzen eine höchst explosive Mischung.

Bereits mehrere Tage vor dem Unglück gab es Anzeichen dafür, dass der Ofen allmählich zu verstopfen begann: Die Zahl der Hochofenfüllungen ging immer weiter zurück, weswegen auch die Roheisenproduktion immer mehr zurück ging. Schließlich blieb der Ofen „hängen“, was bedeutet das weder Koks noch Erz im Inneren des Ofens weiter nach unten rutschen, was sie aber zur Roheisenproduktion tun müssten. Die kommunistische „Arbeiter-Zeitung“ berichtet, dass der Ausschußmann Dietrich bereits zwei Tage vor dem Unglück erklärte, „sie sprengen den Hochofen auseinander“.
Am Morgen des 16. Januar riss die Explosion die etwa 80 Zentimeter starke Schachtmauer in einer Tiefe von bis ca. 6 Metern auf. Schon vor der Explosion war im Ofen ein Rauschen und Poltern zu vernehmen. Glühender Erz und Kohlestaub regnete auf die 20 in der Umgebung des Ofens beschäftigten Arbeiter, zwei waren auf der Stelle tot. Die restlichen 18 Arbeiter erlitten mindestens schwere, auch innere Verbrennungen. Von den 18 Schwerverletzten starben an ihren inneren Verbrennungen bis zum 23. Januar 1928 weitere elf Hochöfner.

Hätte sich die Explosion eine halbe Stunde früher ereignet, als sich hundert und mehr Personen in diesem Bereich bewegten, wären die Folgen nicht auszudenken gewesen.

Die Toten des Hochofen-Unglücks:

  • Sebastian Brenner, Saarlouis-Roden
  • Ernst Faust, Eppelborn-Bubach
  • Nikolaus Haas, Brebach
  • Julius Heckler, Völklingen
  • Friedrich Himbert, Differten
  • Wilhelm Hubert, Walpershofen
  • Theodor Klein, Kölln-Püttlingen
  • Wilhelm Schlauch, Völklingen
  • Heinrich Schmitt, Pflugscheid
  • Nikolaus Thome, Schmelz-Michelbach
  • Wilhelm Welsch, Besseringen
  • Peter Zender, Treisen
  • Jakop Zipp, Völklingen

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