Abrissarbeiten am Kaufhof: Was genau passiert da eigentlich jetzt?
#Völklingen. Auf dem Gelände rund um den ehemaligen Kaufhof wird es nun ernst: Der Bagger frisst sich bereits in die Außenhaut des ehemaligen Kaufhofs, im ehemaligen Casino unter dem Parkdeck steht ein Minibagger im Schutt. Doch was genau passiert nun? Wie geht es weiter? Völklingen im Wandel hat die Antworten.
Zahlen
Auf der Baustelle werden 130.000 Kubikmeter Bauschutt entstehen. Das entspricht 130-150 Einfamilienhäusern, der Schutt wiegt ca. 50.000 Tonnen, wovon 67% an Ort und Stelle wieder verwendet werden. Wenn LKW aneinandergereiht den Schutt abfahren würden, entspräche dies einer Schlange von ca. 30 Kilometern Länge.
Der höchste Punkt der Baustelle ist das 26,5 Meter hohe Kaufhofgebäude, das zugleich mit einem Tiefkeller 11,5 Meter in den Boden reicht.
Der Ablauf
Nachdem die Baustelle bereits eingerichtet wurde, steht zunächst die Phase des Rückbaus an:
Aktuell sind oder wurden bereits die Räumlichkeiten des Parkhauses, Gebäude in der Alten Schulstraße sowie die rückwärtigen Gebäude Rathausstraße 5-9 entrümpelt. Anschließend folgt die fachsprachlich „Sanierung“ genannte Entkernung: Dabei werden Schafstoffe wie künstliche Fasern (Glaswolle), teerhaltige Stoffe wie Bitumen und Isolierungsstoffe entfernt. Teilweise unter strenger Aufsicht, in Schutzanzügen und hinter Luftschleusen. Ist dies erledigt, wird bei der Entkernung noch Holz, PVC und Gips aus den Gebäuden entfernt, so dass diese den späteren Bauschutt nicht belasten können. Ist dies erledigt gilt das Gebäude als „saniert“ und erhält die Freigabe zum Abriss.
Diese Arbeiten werden seit dieser Woche auch im ehemaligen Kaufhof selbst, ab kommender Woche in den beiden Gebäuden an der Karl-Janssen-Straße, sowie ab Kalenderwoche 8 auch in den Hauptgebäuden in der Rathausstraße 5-9 durchgeführt.
Es folgt jeweils der „klassische“ Abriss mit dem Bagger. Während diesen Arbeiten muss ein Schredder den anfallenden Bauschutt zu Schüttgut zermalmen, welches anschließend zur Verfüllung der entstandenen Baugruben verwendet werden wird. Bei den Abrissarbeiten entstehender Staub wird mit Hilfe von Wasser bestmöglich gebunden und an der Verbreitung gehindert.
Die bis dahin gänzlich abgeriegelte Baustelle soll am 29. April von den Gebäuden befreit und eingeebnet der Stadt zur weiteren Nutzung übergeben werden. Auf der Baustelle werden bis zu 30 Arbeiter und 4 bis 5 große Baumaschinen im Einsatz sein. Für das Vorhaben werden mehrere Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln finanziert (wir berichteten).
Schematische Darstellung der Arbeitsschritte:
KW 2 |
KW 3 |
KW 4 |
KW 5 |
KW 6 |
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KW 8 |
KW 9 |
KW 10 |
KW 11 |
KW 12 |
KW 13 |
KW 14 |
KW 15 |
KW 16 |
KW 17 |
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Einrichtung der Baustelle |
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Entkernung Parkhaus |
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Abbruch Parkhaus |
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Entkernung Kaufhof |
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Abbruch Kaufhof |
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Verfüllung der Baugrube Kaufhof |
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Entkernung rückwärtige Gebäude Rathausstr. 5-9 |
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Abbruch rückwärtige Gebäude |
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Entkernung Gebäude Karl-J.-Str. |
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Abriss Gebäude Karl-J.-Str. |
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Entkernung Rathausstr. 5-9 |
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Abriss Rathausstr. 5-9 |
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Entkernung Schulstr. |
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Abriss Schulstr. |
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Brechen des minaral. Bauschutts |
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Entsorgung |