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Grube Luisenthal - Ort eines tragischen Unglücks : Völklingen im Wandel

Grube Luisenthal – Ort eines tragischen Unglücks

1817/18:
Bau des „Friederiken-Schienenwegs“ im Frommersbachtal. Er verlief vom Gruben Bauernwald und Großwald (1821 zur Grube Gerhart zusammengelegt) zur Kohleverladestelle Luisenthal an der Saar. Auf diesem Schienenweg sollte die 4. deutsche Dampflokomotive laufen, der sogenannte „Geislauterner Dampfwagen“. Von der „Grube Luisenthal“ spricht man zu dieser Zeit noch nicht.

Geislauterner Dampfwagen
Geislauterner Dampfwagen

Als das Experiment mit dem Dampfwagen gescheitert war, setzte man ab 1827 Pferde ein. Erst 1861 wurden die Pferdewagen von kleinen Dampflokomotiven abgelöst.

1822:
Die Bergverwaltung richtete in Obervölklingen eine besondere Industrieschule ein, in der die schulentlassenen Töchter der Bergleute zu „tüchtigen“ Hausfrauen herangebildet werden sollen.

1827:
Der Friederiken-Schienenweg im Frommersbachtal wird mit Pferden befahren.

1837:
Der Veltheim-Stollen wurde zur tieferen Aufschließung der Grube Gerhard angehauen. Damit begann eine intensive bergbauliche Aktivität im Osten Völklingens, die auch dazu führte, dass sich immer mehr Bergleute in Obervölklingen ansiedelten.

1844:
In der Grube Gerhard kostet am 14. April eine Schlagwetterexplosion 5 Bergarbeitern das Leben.

1861:
Ortsteil Louisenthalerhütte zählt 114, Rockershausen 205 Einwohner.
Der Friederiken-Schienenweg wird mit 4 Schmalspurlokomotiven befahren. Mobbi genannt.

1862:
Der Albera-Schacht v. Louisenthal wird abgeteuft.

1899:
Baubeginn moderner Betriebsanlagen zum Abbau der Fettkohlenflöze im Raum Obervölklingen – die Geburtsstunde der heutigen Grube Luisenthal. Am 13.Februar 1899 begann das Abteufen des ersten Förderschachtes, auch „Fettkohlenschacht“ und ab 1904 nach dem Bergrat Richart Althans „Richertschacht“ genannt. Muttergrube war die Flammkohlengrube „Gerhard“.
Der Klarenthaler Schacht wurde am 1. April 1899 angehauen.

Albert- und Richard-Schacht im Jahr 1903
Albert- und Richard-Schacht im Jahr 1903

1905:
Neben dem ersten Wetterschacht teufte man ab 1.April 1905 einen zweiten Frischwetterschacht ab.

1907:
Beim Absturz eines Förderkorbes der Grube Gerhard kommen am 16.März 22 Menschen ums Leben.
Anläßlich des Besuches des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe, Dr. Delbrück, im Jahre 1907 erhielten die „Klarenthalschächte 1 und 2“ die neuen Namen „Delbrückschächte 1 und 2“ (Von 1920 bis 1935 wurden sie Beaunierschächte genannt.).

1909:
Am 25. September besuchte der chinesische Prinz Tschun, ein Bruder des damaligen chinesischen Kaisers die Grube Gerhard in Obervölklingen.

1910:
Ab 17. Mai 1910 teufte man den Ostschacht ab, welcher ab 1920 „Calmeletschacht“, dann „Klarenthalschacht“ genannt wurde. Er ist heute verfüllt.

1941:
Eine Schlagwetterexplosion in der Grube Luisenthal kostet 31 Menschen das Leben, es wird nicht die letzte Katastrophe dieser Art in Luisenthal bleiben.

1954:
Der 31.März 1954 war der Teufbeginn zum „Alsbachschacht“.

1962:
Die Grube Luisenthal wird von der schwersten Katastrophe in der Geschichte des Saarbergbaues heimgesucht. Am 7.Februar ereignet sich im Alsbachfeld eine Schlagwetterexplosion, bei der 299 Bergleute den Tod fanden.

1995:
Die Kohleförderung in Luisenthal wird eingestellt, der Schacht diehnt nurnoch der Materialförderung.

2006:
Das Bergwerk wird stillgelegt.

2018:
1,2 Millionen Euro investiert die RAG für den Rückbau. Als erstes wird der Bergehochbunker abgerissen. Auch die Rohkohlebunker werden zurückgebaut.

Die Fördertürme, die unter Denkmalschutz stehen, bleiben erhalten. Ebenso die Fördermaschinengebäude, die Schachthallen und das alte Verwaltungsgebäude. Die Pläne sehen vor, auch die Halde zu erhalten.

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