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Autos sollen raus aus Völklingen: Planer wollen Tempo 20 in der Bismarckstraße und Parkplatz am Markt verkleinern! : Völklingen im Wandel
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Autos sollen raus aus Völklingen: Planer wollen Tempo 20 in der Bismarckstraße und Parkplatz am Markt verkleinern!

#Völklingen. Am vergangenen Samstag wurde in der Turnhalle der Grundschule Bergstraße ein neues Verkehrskonzept präsentiert und zur Diskussion gestellt. Frank Schleicher-Jester und sein Team stellten dabei ihre pläne für die Verkehrsführung durch Völklingen vor – doch nicht alles hat gefallen: Tempo 20 in der Bismarckstraße, Tempo 30 in der ganzen Stadt und Stadtteilen und auch noch den Parkplatz auf dem Markt verkleinern. Davon ging den Bürgerinnen und Bürgern einiges zu weit!



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Am Samstag sollte die Frage geklärt werden: „Wie fließt in 15 Jahren der Verkehr durch die Völklinger Straßen?“. Die Diskussionen laufen schon eine ganze weile durch ganz Völklingen sowie in den sozialen Netzwerken. Der Tenor lautet dort: „Wir haben zu wenig Parkplätze!“ und „Tempo 30? Sollen wir uns durch die Stadt stehen?“ – Was bereits vor der Bürgerversammlung am vergangenen Samstag durchsickerte, machte den Völklingern eher Angst als zu gefallen.
Projektleiter Frank Schleicher-Jester vom Darmstädter Büro R+T stell die Ideen seines Teams vor. (Foto: Hell)
Projektleiter Frank Schleicher-Jester vom Darmstädter Büro R+T stell die Ideen seines Teams vor. (Foto: Hell)

Planer drücken auf die Bremse: Tempo 50 ist zu schnell!

„Wie Sie wissen können Sie un Völklingen noch überwiegend mit Tempo 50 fahren.“, eröffnete Planungschef Frank Schleicher-Jester die Diskussion. Der Vorschlag seines Teams, fast alle Straßen in der Mittelstadt und Stadtteilen auf Tempo 30 zu begrenzen, darüber hinaus in der Bismarckstaße sogar eine „Einkaufszone mit Tempo 20“ zu gestalten brachte die knapp 100 anwesenden zum Raunen, gesteigert von dem Vorhaben die Rathausstraße ab der Einfahrt zur Tiefgarage für den Individualverkehr ganz zu sperren: Nur noch Fußgänger und der Busverkehr sollen hier kreuzen.
Hier soll der Verkehr nurnoch mit Tempo 20 fließen, zumindest wenn es nach dem Planungsbüro R+T geht (Foto: Hell)
Hier soll der Verkehr nurnoch mit Tempo 20 fließen, zumindest wenn es nach dem Planungsbüro R+T geht (Foto: Hell)

Parken in der Tiefgarafe oder an Randlagen

„Ich betreibe in der Rathausstraße eine Filiale, diese lebt vom Durchgangsverkehr! Wenn Sie mir diesen nehmen, dann muss ich leider drei Mitarbeiter entlassen und die Filiale aufgeben!“, kündigte ein aufgebrachter Teilnehmer in der Diskussionsrunde an. Nora Becker, Mit-Inhaberin eines Schmuckgeschäfts in der Innenstadt, wies den Experten auf die Besonderheiten des Völklinger Geschäftslebens hin: „Wir alle wissen, dass die Kunden am liebsten direkt im Laden parken würden. Wie bereits gesagt wurde leben wir vom Durchgangsverkehr, ich schlage daher vor die breiten Gehwege zu nutzen um Kurzzeitparkplätze zu gestalten. Wir dürfen uns nicht selbst die Lebensader abschneiden.“ Alte Trampelpfade zu kappen, sei tödlich: „Wir müssen die Autofahrer sogar mit allen Mitteln nach Völklingen holen!“ Gewerbetreibende aus der umliegenden Nachbarschaft stimmen umgehend mit ein: „Bereits in den guten Zeiten floss der Verkehr durch die Innenstadt, warum soll das heute plötzlich falsch sein?!“. Die Diskussionsrunde stellt fest: An Kurzzeitparkplätzen außerhalb der Citytiefgarage mangelt es tatsächlich, allerdings auch weil Langzeitparker diese blockieren. In Anbetracht dessen wunderte man sich auch darüber, dass man den Parkplatz vor der Post als „logischer weise am besten frequentierten“, so ein Diskussionsteilnehmer, sogar zu Gunsten von Städteräumlicher gestaltung wegfallen sollen.

ÖPNV soll es ausgleichen – auch das Fahrrad soll die Autos fern halten

Frank Schleicher-Jester erklärte: Der Wegfall von Parkplätzen und das Bremsen des Verkehrs allgemein soll die Menschen dazu bewegen mehr aufs Fahrrad oder den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusteigen, dieser solle schließlich laut den Planungen seines Teams auch im engeren Takt und auf neuen Linien rollen und so attraktiver werden. Auch für Fahrradfahrer soll es einfacher werden: Quer durch die ganze Stadt sieht man Schutzstreifen für sie vor.
Im Rosseltal liegt noch das Gleis (Foto: Hell)
Im Rosseltal liegt noch das Gleis (Foto: Hell)

Während die Planungen rund um das Fahrradfahren von den Anwesendenrecht gut angenommen wurde, wurde beim ÖPNV auf verwaiste Infrastrukturen hingewiesen: „Mit der ehemaligen Warndtstrecke verfügen wir über eine rechtlich noch als solche existierende Eisenbahnlinie, die den Verkehr von der Straße auf die Schiene umlagern könnte. Auch bei der Bisttalbahn müssen wir aufpassen, dass ihr nicht das gleiche Schicksal blüht wie der Köllertalbahn: Bevor dieses infrastrukturelle Gold von Fahrradwegen oder Industriegebieten überbaut wird müssen alle Hebel in bewegung gesetzt werden diese Strecken wieder zu reaktivieren.“, so ein bekennender Fan des ÖPNV, weiter: „Mir ist es klar, dass dazu einmalige aber auch laufende Investitionen notwenig sind. Doch war ÖPNV wirklich in den letzten Jahrzehnten ein Gewinngeschäft?“

Amtsgerichtkreisel soll weg: Eine neue Brücke, neue Kreisel und Ampelanlagen sollen das aktuelle Gewirr entknoten

Die größte bauliche Veränderung sehen die Planer von R+T zwischen der Karolingerbrücke, über den Amtsgerichtskreisel bis hin zum Albert-Einstein-Gymnasium vor: Insgesamt vier neue Ampelanlagen, drei neue Kreisel, eine neue Brücke sowie die Überarbeitung der vorhandenen Verkehrsanlagen sollen hier den Verkehr einfacher fließen lassen. Die Planungen sehen unter Anderem statt des Riesenkreisels am Amtsgericht eine zur Bahntrasse hin verlegte, nurnoch zweispurige Brücke vor, die den Verkehr auf der Ost-West-Achse über die Hohenzollernstraße kreuzen lassen wird. Unter ihr soll eine vierspurige Straße zu einer Ampelkreuzung direkt am Amtsgericht führen. Neben einer Ampel an der Kreuzung der Stadionstraße sollen zwei Minikreisel ober- und unterhalb des Gymnasiums den Verkehr regeln.
Die Brücke über den Amtsgerichtskreisel soll weg und über dem Standpunkt des Fotografen neu gebaut werden. Der Zustand der Brücke ist sowieso schlecht. (Foto: Hell)
Die Brücke über den Amtsgerichtskreisel soll weg und über dem Standpunkt des Fotografen neu gebaut werden. Der Zustand der Brücke ist sowieso schlecht. (Foto: Hell)

„Werden wir hier wirklich ernstgenommen?“

Während die Lösungen rund um den Amtsgerichtskreisel nur auf wenig skepsis führen, fragen sich einige Teilnehmer der Bürgerwerkstatt ob das mit den Minikreiseln so funktionieren kann und argumentierten dies anhand eigener Erfahrungen in diesem Bereich. Doch Frank Schleicher-Jester versicherte mehrmals: „Wir haben unsere Planungen an dieser Stelle digital simuliert, das funktioniert!“, was Anwesende zum stutzen brachte: „Wenn das alles so toll funktioniert: Warum fragen Sie uns noch und bauen nicht schon? Nehmen die uns hier überhaupt ernst?“, fragte ein Teilnehmer sichtlich erstaunt. Sowieso sind die Völklingerinnen und Völklinger kritisch gegenüber dem Planungsbüro von Auswärts: „Warum muss einer aus  Darmstadt erklären, wie bei uns der Verkehr laufen soll?“ und „Wer soll das überhaupt alles bezahlen?“

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